Zu den Überfliegern zählt ein Leichtflugzeugbauer
Feier Die Industrie- und Handelskammer zeichnet die besten Allgäuer Azubis des Prüfungsjahrgangs 2018/19 aus
Allgäu Thibaut Wanders hat seinen Traumberuf gefunden. Der 20-Jährige aus Mindelheim ist frischgebackener Leichtflugzeugbauer. In seiner Sparte zählt er zu den Überfliegern des Prüfungsjahrgangs 2018/19 der Industrie- und Handelskammer (IHK). Er und die gut 100 weiteren besten Allgäuer Absolventen des jeweiligen Ausbildungsberufes sind jetzt in der Kemptener Big Box in feierlichem Rahmen ausgezeichnet worden.
Nach der Realschule in Buchloe hatte es sich bei Thibaut – den Vornamen besitzt er wegen seiner französischen Mutter – nicht abgezeichnet, dass er einmal zu den Besten der Besten gehören würde. „Denn damals wusste ich noch gar nicht, was ich machen wollte“, sagt der 20-Jährige. Mehr oder weniger durch Zufall hörte er dann, dass das Unternehmen Grob Aircraft bei Mattsies die Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer anbietet. „Ich dachte, da komm ich vielleicht viel rum in der Welt“, vermutete der junge Mann und begann 2016 bei Grob die dreijährige Lehre.
Die Materie gefiel ihm von Anfang an. Die Ausbildung sei sehr abwechslungsreich. „Man durchwandert zum Beispiel die Schreinerei, die Schlosserei, lernt Schweißen und Konstruieren.“Leichtflugzeuge sind bis zu 2,8 Tonnen schwer und somit in der Regel zweisitzige Maschinen. Die Hoffnung, in dieser Branche auch etwas von der großen weiten Welt zu sehen, hat sich für ihn übrigens schon erfüllt. So war Wanders bereits drei Wochen in Mexiko, um dort in einem Werk zu lernen, wie solche Fluggeräte repariert werden. Im Rückblick versichert er: „Ich würde das jederzeit wieder so machen.“
Und nicht nur das. Thibaut Wanders macht nun eine weitere Lehre als Fluggeräte-Elektroniker. So etwas ist ganz im Sinn der Repräsentanten der heimischen Wirtschaft, die sich bei der Abschlussfeier der Azubis für lebenslanges Lernen aussprachen.
Als Gast des Abends hatte die Industrieund Handelskammer die Skilangläuferin Nicole Fessel aus Oberstdorf eingeladen. Sie sprach über sportliche Höhepunkte und Misserfolge. Weil es im Leistungssport auch schnell vorbei sein kann, sei ein zweites Standbein ganz wichtig. Nicole Fessel machte deshalb neben dem Skilanglauf die Lehre zur Bürokauffrau. Auch wichtig laut Fessel: sich realistische Ziele zu setzen und an sich zu glauben.