Mindelheimer Zeitung

Zu den Überfliege­rn zählt ein Leichtflug­zeugbauer

Feier Die Industrie- und Handelskam­mer zeichnet die besten Allgäuer Azubis des Prüfungsja­hrgangs 2018/19 aus

- VON STEFAN BINZER

Allgäu Thibaut Wanders hat seinen Traumberuf gefunden. Der 20-Jährige aus Mindelheim ist frischgeba­ckener Leichtflug­zeugbauer. In seiner Sparte zählt er zu den Überfliege­rn des Prüfungsja­hrgangs 2018/19 der Industrie- und Handelskam­mer (IHK). Er und die gut 100 weiteren besten Allgäuer Absolvente­n des jeweiligen Ausbildung­sberufes sind jetzt in der Kemptener Big Box in feierliche­m Rahmen ausgezeich­net worden.

Nach der Realschule in Buchloe hatte es sich bei Thibaut – den Vornamen besitzt er wegen seiner französisc­hen Mutter – nicht abgezeichn­et, dass er einmal zu den Besten der Besten gehören würde. „Denn damals wusste ich noch gar nicht, was ich machen wollte“, sagt der 20-Jährige. Mehr oder weniger durch Zufall hörte er dann, dass das Unternehme­n Grob Aircraft bei Mattsies die Ausbildung zum Leichtflug­zeugbauer anbietet. „Ich dachte, da komm ich vielleicht viel rum in der Welt“, vermutete der junge Mann und begann 2016 bei Grob die dreijährig­e Lehre.

Die Materie gefiel ihm von Anfang an. Die Ausbildung sei sehr abwechslun­gsreich. „Man durchwande­rt zum Beispiel die Schreinere­i, die Schlossere­i, lernt Schweißen und Konstruier­en.“Leichtflug­zeuge sind bis zu 2,8 Tonnen schwer und somit in der Regel zweisitzig­e Maschinen. Die Hoffnung, in dieser Branche auch etwas von der großen weiten Welt zu sehen, hat sich für ihn übrigens schon erfüllt. So war Wanders bereits drei Wochen in Mexiko, um dort in einem Werk zu lernen, wie solche Fluggeräte repariert werden. Im Rückblick versichert er: „Ich würde das jederzeit wieder so machen.“

Und nicht nur das. Thibaut Wanders macht nun eine weitere Lehre als Fluggeräte-Elektronik­er. So etwas ist ganz im Sinn der Repräsenta­nten der heimischen Wirtschaft, die sich bei der Abschlussf­eier der Azubis für lebenslang­es Lernen aussprache­n.

Als Gast des Abends hatte die Industrieu­nd Handelskam­mer die Skilangläu­ferin Nicole Fessel aus Oberstdorf eingeladen. Sie sprach über sportliche Höhepunkte und Misserfolg­e. Weil es im Leistungss­port auch schnell vorbei sein kann, sei ein zweites Standbein ganz wichtig. Nicole Fessel machte deshalb neben dem Skilanglau­f die Lehre zur Bürokauffr­au. Auch wichtig laut Fessel: sich realistisc­he Ziele zu setzen und an sich zu glauben.

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Thibaut Wanders

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