So teuer wie ein Luxusauto
Bauhof Die Stadt Mindelheim kauft einen neuen Rasenmäher. Warum das für den TSV Mindelheim ein Problem ist
Mindelheim Die Stadt Mindelheim hat zahlreiche Grünflächen zu pflegen, etwa den Stadtgraben oder die Sportplätze. Dafür sind die Mitarbeiter des Bauhofs zuständig. Jetzt dürfen sie sich auf einen neuen Großflächenmäher freuen, der vor allem Arbeitserleichterung verspricht.
Das bisher genutzte Fahrzeug war in die Jahre gekommen. Vor allem aber war es immer schwieriger geworden, Ersatzteile zu bekommen. Das neue Gerät besitzt aber noch einen Vorteil: Die Schnittbreite ist größer, weil der Mäher fünfarmig und nicht mehr dreiarmig ist.
Drei Ausschreibungsunterlagen waren verschickt worden, aber nur eine Firma gab ein Angebot ab: Trübenbacher aus Bad Wörishofen. Das heimische Unternehmen bot den Mäher „Roberine F5“zum Preis von knapp 81 300 Euro an. Im Haushalt waren dafür 90 000 Euro eingeplant worden.
Bürgermeister Stephan Winter sagte, die Mähleistung sei deutlich höher. Allerdings erfordert die Bedienung erhöhtes fahrerisches Können. Deshalb soll das neue Gerät auch nicht mehr verliehen werden. Das wiederum trieb Uli Manlig (SPD) um, weil die Abteilung Fußball beim TSV das Vorgängermodell immer nutzen konnte, um drei Fußballfelder zu mähen.
Solange das alte Gerät noch funktioniert, soll sich an dieser Praxis nichts ändern. Auch Nassenbeuren durfte den Mäher ausleihen, sagte Ortssprecher Wolfgang Streitel (CSU). Wer die Sportplätze mäht, wenn das alte Gerät endgültig verschrottet sein wird, blieb offen. Der Vorschlag von Manlig, das könne vielleicht der Bauhof übernehmen, löste beim Bürgermeister keine Begeisterungsstürme aus. Die Personaldecke des Bauhofs war vor Jahren ausgedünnt worden.