Kunden warten immer länger auf Handwerker
Volle Auftragsbücher auch in der Region
Berlin Das Rohr ist verstopft, die Waschmaschine kaputt, der Wasserhahn tropft – doch bis ein Handwerker kommt, kann es dauern. Kunden müssen immer länger auf einen Termin warten. Im Durchschnitt dauert es im Gesamthandwerk inzwischen fast zehn Wochen, bis ein Auftrag erfüllt werden kann. Das geht aus dem Konjunkturbericht des Zentralverbands des Deutschen Handwerks hervor. Noch länger sind die Wartezeiten in den Bau- und Ausbauhandwerken – dort müssen die Kunden sogar 14,5 beziehungsweise fast 11 Wochen warten. Der Grund ist die hohe Auslastung der Betriebe von mehr als 80 Prozent. Die Auftragsbestände seien hoch, es gebe kaum noch freie Kapazitäten. Das werde auch in den kommenden Monaten so bleiben.
Auch im schwäbischen Handwerk „brummt“es, berichtet die Handwerkskammer für Schwaben. Die Auftragsbücher seien „randvoll“. Im Schnitt hätten sie in der Region eine Reichweite von 9,9 Wochen – ein neuer Spitzenwert. Im Bauhauptgewerbe lägen die Auftragsreichweiten sogar bei 12,4 Wochen, in den Ausbauhandwerken nur knapp darunter. Der Personalmangel belaste die Unternehmen schwer, berichtet Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner: „Die Fachkräfteproblematik ist die größte Schwierigkeit. Und dieses Problem spitzt sich zu“, sagte er. „Wir erwarten nun von der Politik, dass sie zügig das Einwanderungsgesetz verabschiedet. Davon versprechen wir uns eine gewisse Entspannung der Situation“, fügte er an.
Insgesamt bewerten rund 90 Prozent der schwäbischen Handwerksfirmen ihre wirtschaftliche Lage als positiv. Für das kommende Quartal erwarten 22 Prozent sogar nochmals eine Verbesserung.