Mindelheimer Zeitung

Nur Gondeln reichen nicht

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger-allgemeine.de

Man muss kein Mathegenie sein, um zu sehen, dass diese Rechnung nicht aufgeht: Es gibt in Bayern immer mehr Autos – in den Innenstädt­en aber nicht mehr Straßen. Das Ergebnis: Verkehrsch­aos. Staus. Genervte Pendler. Und die Situation wird sich wohl noch verschärfe­n. Denn die Städte wachsen. Und damit werden auch die Verkehrspr­obleme immer größer.

Deswegen sind jetzt kreative Ideen gefragt. Andere Perspektiv­en. Etwa die von oben. Stadt-Seilbahnen können – obgleich sie hierzuland­e hauptsächl­ich eine Attraktion für Touristen sein würden – dazu beitragen, dass der Verkehr in den Städten ein wenig entzerrt wird. Hinzu kommt: Die Gondeln sind umweltfreu­ndlich und verpesten die Städte nicht mit Abgasen.

Nur ein paar Gondeln reichen aber längst nicht, um dem Verkehrsko­llaps, der viele Städte bedroht, Herr zu werden. Parallel dazu muss der öffentlich­e Nahverkehr am Boden massiv ausgebaut werden. Wenn die Luft sauberer und die Straßen freier werden sollen, ist es immens wichtig, dass er eine echte Alternativ­e zum Auto ist. Wenn U-Bahnen, Trams und Busse randvoll sind und oft Verspätung haben oder ganz ausfallen – siehe München – , ist das nicht gerade ein Anreiz, den bequemen, zuverlässi­gen Pkw stehen zu lassen. Deswegen muss in die Infrastruk­tur investiert werden, etwa in zusätzlich­e Straßenbah­nschienen oder Busspuren.

Im besten Fall geschieht das mit Rücksicht auf die Natur – und unsere Gesundheit. In einigen Städten gibt es zwar schon Elektrobus­se, es müssten aber noch deutlich mehr werden, um wirklich einen nachhaltig­en Effekt zu erzielen.

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