Nackter Busen: Kretschmann bleibt gelassen
Stadträtin trifft als Einhorn auf den Landesvater
Schwäbisch Gmünd/Schorndorf Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht den Auftritt einer als Einhorn verkleideten Lokalpolitikerin bei einer Gartenschau gelassen – obwohl sie fast nackt war. „Wir sollten nicht bei jedem Ereignis fundamentalistische Debatten führen. Das halte ich für völlig überspannt“, sagte er. Den Auftritt könne jeder bewerten wie er wolle. „Der eine findet das humorvoll, der andere interessant, der nächste poppig, der übernächste blöd. Wir sind in einer freien Gesellschaft.“
Bei der Eröffnung der Gartenschau für Schorndorf, Schwäbisch Gmünd und benachbarte Orte war die Linken-Stadträtin Cynthia Schneider als Einhorn aufgetreten. Sie trug pastellige Körperfarbe, eine Einhornkappe und einen schmalen Slip. Es ging ihr darum, das Einhorn als Teil des Wappens von Schwäbisch Gmünd auf der Bühne zu zeigen. Der Auftritt löste aber erheblichen medialen Wirbel aus. Kretschmann sagte, er habe beobachtet, wie Kinder in Bienenkostümen das Einhorn sofort auf der Bühne umringt hätten. „Kindergartenkindern imponiert doch nicht irgendein halb nackter Busen. Die Figur hat sie fasziniert, und die ist da einfach grandios dargestellt worden.“Einhörner seien für Kinder wichtig. „Ich sehe das an meinem Enkel. Der hat bei der letzten Gartenschau so ein Einhorn geschenkt bekommen. Damit spielt er leidenschaftlich gern.“Kretschmann selbst hat mit der Stadträtin Schneider bei ihrem Auftritt nicht gesprochen. Seine Erklärung: „Mit Einhörnern kann man nicht sprechen.“