Mindelheim soll eine Strandbar bekommen
Freizeit An der Schwabenwiese entsteht Freiluftgastronomie. Nicht alle sind begeistert
Mindelheim Aus dem Klimawandel lässt sich auch Vergnügliches machen. Mindelheimer Stadträte haben jetzt neben der Schwabenwiese eine Strandbar mit Palmen für die Sommermonate genehmigt. Die Nutzungsvereinbarung gilt für zunächst vier Jahre. Die frühere Rollhockeyfläche des TSV Mindelheim, die seit Jahren nur noch wenig genutzt wird, soll zur Hälfte zur „Freizeitfläche mit Ausschank“werden. Die andere Hälfte nutzt weiterhin das Fähnlein Ems zu Fecht- und Trommelübungen als Vorbereitung auf das Frundsbergfest.
Zwei Holzgebäude mit einer Größe von rund 6,6 mal 6,5 Metern beziehungsweise 3 mal 3 Meter werden gebaut. Im einen Gebäude sind Lager und Toilettenanlagen untergebracht, im anderen findet die Getränkeausgabe statt.
Die asphaltierte Fläche erhält einen staubfreien Sand, bleibt ansonsten aber erhalten. Verkauft werden alkoholische und nicht alkoholische Getränke sowie warme und kalte Imbisse, erläuterte Stadtbaumeister Gerhard Frey im Bauausschuss. Das Vorhaben liegt in einem Mischgebiet und ist daher zulässig. Weil spätestens um 20 beziehungsweise am Wochenende um 22 Uhr Schluss sein soll, sieht die Stadtverwaltung keine größeren Probleme mit Nachbarn. Direkte gebe es ohnehin nicht, sagte der Stadtbaumeister. Im baurechtlichen Sinne muss also kein Nachbar einverstanden sein.
Stadtrat Manfred Schuster (BG) kritisierte gleichwohl, dass die Stadtverwaltung nicht auf die Nachbarn zugegangen sei. Der Betreiber hat allerdings mit den Anliegern gesprochen. Eine mögliche Lärmbelästigung wird laut Bürgermeister Stephan Winter vom Landratsamt geprüft. Die Stadt habe den Fall allein planungsrechtlich zu beurteilen.
Die Palmen werden in großen Pflanztrögen aufgestellt. Der Asphalt bleibt also unverändert. Notwendige Wasserleitungen werden offen über den Asphalt und unter den Hütten verlegt. In der kalten Jahreszeit ruht der gastronomische Betrieb. Die Bewirtung findet ausschließlich unter freiem Himmel statt. Im Bauausschuss sprachen sich alle für das Vorhaben aus, mit einer Ausnahme. Vizebürgermeister Hans-Georg Wawra brachte seine Haltung mit dieser Frage zur Geltung: „Wird der Platz auch sportlich genutzt oder nur zum Trinken?“