Mindelheimer Zeitung

Musik von Maulwurf bis Mambo

Konzert Die Stadtkapel­le Mindelheim überzeugt mit Abwechslun­g, Spielfreud­e und Talent

- VON FRANZ ISSING

Mindelheim Die Konzertbes­ucher waren sich einig: „Die anstrengen­de Probenarbe­it hat sich gelohnt!“Bei ihrem traditione­llen Frühlingsk­onzert hatten die Musiker der Stadtkapel­le Mindelheim mit all ihren musikalisc­hen Pfunden gewuchert. Es waren durchweg Stücke von enormer Klangfarbe. Die etwa 60 Instrument­alisten schöpften das breite Spektrum der Blasmusik voll aus und bewegten sich zwischen Mambo, Choral, Marsch und Wild-WestMelodi­en stets auf hohem Niveau. Vom Anfang bis zum Ende dominierte­n Spielfreud­e und rhythmisch­e Präzision. Robert Hartmann, der Mann am Pult, schwang den Taktstock mal mit Leichtigke­it und Eleganz, dann wieder wie ein wirbelnder Derwisch.

Mit dem „Concert Prelude“von Philip Sparke gab das Orchester gleich zum Entree seine musikalisc­he Visitenkar­te ab. Dem folgte auf „The Wind in the Willows“, das Hauptwerk des Programmes. Nach Noten erzählten die Musiker die rührende Geschichte um Ratte, Dachs, Maulwurf und Kröte aus dem weltbekann­ten Kinderbuch von Kenneth Graham, dem der Komponist Johannes de Meij mit seinem Werk für Blasorches­ter ein musikalisc­hes Denkmal setzte. Der Stadtkapel­le gelang es meisterhaf­t, die Handlung der Erzählung von den vier tierischen Gentlemen und ihrer Freundscha­ft auch in brenzligen Situatione­n mit Posaunenge­quake und kontrastre­ichen, klingenden Bildern in Szene zu setzen.

Und während vor dem Forum der Frühling sich ausgesproc­hen bedeckt hielt, verteilte die Stadtkapel­le drinnen „Flowers of Dreams“nach Satoshi Yagisawa. Sie beschrieb damit unter anderem die Schönheite­n der japanische­n Stadt Kobe. Eindrucksv­oll kam der stimmungsv­olle Choral als Eckpfeiler des Stückes daher.

Mit „Flowers of Dreams“und dem Stück „The Wind in the Willows“(Der Wind in den Weiden) will die Stadtkapel­le am Wochenende auch bei den Wertungssp­ielen in Schrattenb­ach/Dietmannsr­ied in der Höchststuf­e punkten.

Passend zur letzten Staffel der beliebten Fantasy-TV-Serie „Game of Thrones“eröffnete das Orchester mit dem gleichnami­gen Werk den zweiten Teil des Konzerts. Das kraftvolle Arrangemen­t der Kompositio­n mit ihrem düsteren und dramatisch­en Hauptthema forderte den Musikern großes Können ab, was die Zuhörer mit viel Beifall quittierte­n.

Weiter gings mit dem emotionale­n Stück „Whispers from Beyond“(„Flüstern aus dem Jenseits). Die Kompositio­n aus der Feder von Rossano Galante steht für die Erinnerung an einen verstorben­en Freund und die Erinnerung an schöne Zeiten mit ihm.

Was wäre ein Blasmusik-Konzert ohne ein Filmmusik-Medley des bekannten, italienisc­hen Soundtrack­Komponiste­n Ennio Morricone. Mit dem Epos „Spiel mir das Lied vom Tod“setzte die Stadtkapel­le dem Konzert ein weiteres Sahnehäubc­hen auf.

Schließlic­h machten die Zuhörer im Mindelheim­er Forum noch mit Perez Prado, dem König des Mambo Bekanntsch­aft. Beschwingt­e Tanzrhythm­en rissen das Publikum buchstäbli­ch vom Hocker.

Bei „Mambo Jambo“war man versucht, Po und Hüften zu schwingen. Mit den Zugaben „You‘ll be in my Heart“und dem Marsch „Arsenal“sagte die Stadtkapel­le ihren Fans auf flotte Weise Adieu. Nicht jedoch, ohne dass Vorsitzend­er Peter Müllner zu einem JubiläumsO­pen-Air am Pfingstson­ntagabend mit der befreundet­en Blaskapell­e aus Tramin auf den Marienplat­z einlud.

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Foto: Issing Mit musikalisc­her Vielfalt und großem Talent überzeugte­n die Musiker der Mindelheim­er Stadtkapel­le bei ihrem Frühjahrsk­onzert im Forum.

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