Ungebetener Besuch
Es ist Samstag und wie immer viel zu tun: Rasenmähen, Unkraut zupfen, nach den bibberkalten Eisheiligen endlich die Terrasse bepflanzen und das Gemüsebeet auch. Gerade als mein Mann und ich nach einem Termin am Vormittag endlich in Arbeitsmontur im Garten stehen, schlüpfen zwei Jungs, Kindergartenbekannte des Jüngsten, durchs Tor herein. Wir lassen uns nicht stören, auch wenn wir bedeutend schneller vorankämen, wenn wir nebenbei nicht die mehr oder weniger fremden Kinder im Blick behalten müssten.
Eine gute halbe Stunde später gesellt sich der Vater der beiden dazu, der, wie er uns freudig erzählt, die kinderfreie Zeit dazu genutzt hat, endlich in aller Ruhe die Reifen zu wechseln. Ich will ihm gerade erklären, dass mein Mann und ich auch noch eine Menge Arbeit vor uns haben, als er bereits auf der Terrasse sitzt – und diese die nächsten zwei Stunden nicht mehr verlässt. Weder die Wiederaufnahme meiner Jättätigkeit, noch die zunehmende Einsilbigkeit meines Mannes veranlassen ihn zum Gehen. Als mein Mann ankündigt, dass wir in Kürze Abendessen wollen, überschlage ich schon mal, ob die Brotzeit wohl für alle reicht.
Ein zweites Mal passiert mir das nicht. Da werde ich dem ungebetenen Besucher mal zeigen, was eine Harke ist und ihm dieselbe ganz unverfroren in die Hand drücken. Die Arbeit ist dann schließlich viel schneller erledigt – und der lästige Besuch damit dann hoffentlich auch.