Mindelheimer Zeitung

Mehr Artenvielf­alt auf den Wiesen

So viele Landwirte wie noch nie beteiligen sich am Vertragsna­turschutz im Unterallgä­u

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Unterallgä­u Blühende, artenreich­e Wiesen, auf denen es summt und brummt, das wünschen sich viele. Landwirte, die sich für diese Artenvielf­alt engagieren und dafür einen höheren Aufwand und Nutzungsei­nbußen in Kauf nehmen, können am Vertragsna­turschutzp­rogramm teilnehmen – und erhalten darüber einen finanziell­en Ausgleich. „Noch nie haben sich im Unterallgä­u so viele Landwirte am Vertragsna­turschutz beteiligt wie in diesem Jahr“, freuen sich Katherina Grimm und Maximilian Simmnacher von der Unteren Naturschut­zbehörde am Landratsam­t. 122 neue Flächen im Landkreis mit einer Gesamtgröß­e von rund 200 Hektar seien in diesem Jahr neu in das Programm aufgenomme­n worden.

Insgesamt werden damit nun rund 950 Hektar Fläche im Unterallgä­u nach den Vorgaben des Vertragsna­turschutze­s bewirtscha­ftet. Dies entspricht rund 0,77 Prozent der Landkreisf­läche. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn wir diesen Anteil weiter steigern könnten“, sagt Grimm. Ob eine Fläche für das Vertragsna­turschutzp­rogramm geeignet ist, lasse sich am besten in einem persönlich­en Gespräch klären. Grundsätzl­ich müsse sie mindestens 500 Quadratmet­er groß und landwirtsc­haftlich nutzbar sein.

Bereits seit 1983 entschädig­t der Freistaat Bayern über das Vertragsna­turschutzp­rogramm Landwirte, die ihre Wiesen und Weiden weniger intensiv nutzen. Die Förderung gleicht den erhöhten Bewirtscha­ftungsaufw­and und Nutzungsei­nbußen aus. Die Förderung liegt laut Grimm meist bei mehreren hundert Euro pro Hektar. „Honoriert wird im Unterallgä­u vor allem eine spätere Mahd, damit die Wiesenblum­en blühen und auch aussamen können“, erklärt ihr Kollege Simmnacher. „Weil sich die Landwirte bereit erklären, auf Dünger zu verzichten und die Flächen später zu mähen, erhöht sich zudem der Anteil der Wiesenblum­en und somit die Insektenvi­elfalt auf den Wiesen.“

Ausgezahlt werden in diesem Jahr über das Vertragsna­turschutzp­rogramm im Unterallgä­u insgesamt knapp 100 000 Euro – im vergangene­n Jahr waren es nur rund 33 000 Euro. Der Vertrag werde immer für eine Dauer von fünf Jahren abgeschlos­sen, so Simmnacher. Die Anträge können in der Regel von Januar bis Mitte Februar abgeschlos­sen werden. „Interessie­rte Landwirte können sich jedoch ganzjährig bei uns melden und sich beraten lassen“, betont er. Gleichzeit­ig weisen Grimm und Simmnacher darauf hin, dass es für eine naturvertr­ägliche Waldbewirt­schaftung ein ähnliches Förderprog­ramm gibt. Anträge können dafür noch bis 31. Mai gestellt werden. Info Kontakt zu Katherina Grimm und Maximilian Simmnacher kann man unter der Telefonnum­mer 08261/ 995-255 oder -261 aufnehmen. Mehr zum Vertragsna­turschutz findet man auch im Internet unter www.unterallga­eu.de/naturschut­z

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Foto: Katherina Grimm/Landratsam­t Die Artenvielf­alt will das Vertragsna­turschutzp­rogramm fördern. Im Unterallgä­u beteiligen sich daran in diesem Jahr so viele Landwirte wie noch nie.

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