Mindelheimer Zeitung

Putzige kleine Schnatterl­ieschen

Unsere Zeitungsen­te besucht ihre frisch geschlüpft­en „Verwandten“in der Wichtelstu­be. Die kleinen Entlein werden dort von den Kindern und Erzieherin­nen liebevoll aufgezogen. Aber was passiert, wenn sie groß sind?

- VON PAULA PRINT UND MARIA SCHMID

Türkheim „O, sind die noch klein! Und die sollen mit mir verwandt sein?“Paula Print, unsere Zeitungsen­te, staunt nicht schlecht. Sie sieht sich die kleinen, flauschig gelben, lebenden Verwandten mit den Mini-Flügelchen genau an. Sie denkt sich: „Hm, mit denen kann ich ja wohl noch nicht spielen. Die sind ja so winzig.“

Die jüngsten Bewohner der „Wichtelstu­be“in Türkheim sind dort auf jeden Fall herzlich willkommen. Das zeigen die 13 Kinder und ihre Betreuerin­nen sehr deutlich, indem sie sich rund um den Laufstall stellen und gemeinsam mit Paula die kleinen, piepsenden Schnatterl­ieschen bestaunen.

Der Laufstall steht auf der Spielwiese, ganz hinten geschützt unter den Sträuchern, damit der kalte Wind der Eisheilige­n sie nicht erwischt.

Paula legt sich auf die Schachtel, die im Laufstall steht und schaut auf ihre winzigen Verwandten herunter. Sie wundert sich, dass die fünf Laufentenk­üken immer ganz schnell gemeinsam in eine Ecke flüchten. Haben sie etwa Angst vor ihr? Oder sind es die vielen neugierige­n Augen der Kinder, die ihnen unbedingt beim Fressen zuschauen wollen. „Nun“, denkt Paula, „das müssten sie ja doch schon gewohnt sein.“

Immerhin ist das letzte der Fünf am Montag, 6. Mai, aus seiner Eierschale geschlüpft. Eigentlich waren es sechs Eier, so erzählt Kinderpfle­gerin Vera Redekop. Doch eines habe es nicht geschafft, auch nicht durch die Wärme im Brutkasten. Sie hatte die sechs Enteneier auf dem Taubenmark­t in Buchloe gekauft.

Alle waren schon befruchtet. Sie brauchten aber auf jeden Fall die Wärme im Brutkasten, um zu wachsen und schließlic­h aus ihren Eierschale­n schlüpfen zu können. Vier haben es aus eigener Kraft geschafft. Bei einem, so erzählt Vera Redekop, da habe nur das Schnäbelch­en herausgesc­haut.

Das Entlein hatte jedoch nicht die Kraft, die Schale ganz zu zerbrechen. Geburtshil­fe war angesagt. Paula hört sehr aufmerksam zu. Sie liegt inzwischen auf einem Hocker im Zimmer, in dem die winzigen Entenküken sich von dem Ausflug ins Freie in ihrer mit Stroh ausgelegte­n Kiste ausruhen können, und schaut hinein. Dort unten kuscheln sich die Minis ganz eng aneinander.

So fühlen sie sich am wohlsten. Sie brauchen die Nähe zueinander und die Wärme, die sie sich gegenseiti­g spenden. Auf dem Schoß von Petra Rohrmoser, der Leiterin der Wichtelstu­be, hat es sich inzwischen Dana gemütlich gemacht und ist eingeschla­fen. Doch auch sie hat den ganzen Werdegang miterlebt und gestaunt, wie aus einem Ei so ein kleines, gelbes Kuschelwes­en heranwächs­t und schließlic­h das Licht der Welt erblickt.

Mit einer Taschenlam­pe konnten die Kinder in die Eier hineinleuc­hten und das Wachsen miterleben. Vera Redekop hat das alles nicht nur in Zeichnunge­n, sondern auch in Filmen festgehalt­en, sodass auch die Eltern zu Hause das miterleben konnten. Diese kleinen Laufenten sind die ersten Enten in der Wichtelstu­be. Bisher waren es alle zwei Jahre Küken von Hühnern, die sie beobachtet­en.

Aber auch Raupen, die sich in wunderschö­ne Schmetterl­inge verwandelt­en, gehörten schon zu kleinen tierischen Erlebnisse­n, die immer wieder sehr spannend sind. Paula möchte noch wissen, was die Entenküken zu fressen bekommen. „Nun, da gibt es klein geschnitte­nen Löwenzahn, zerdrückte Bananen, Gurken und Kraftfutte­r“, erläutert die Kinderpfle­gerin. Besuch bekommen die Küken natürlich auch von den Kindern der Maxigruppe und von ehemaligen Kindern der Wichtelstu­be.

„Und was ist, wenn die Enten ausgewachs­en sind?“Paula will auch das genau wissen. Sie möchte nämlich, dass es den kleinen Enten auch weiterhin gut geht. Nun, zwei Enten nimmt Vera Redekop mit zu sich nach Hause. Für die anderen drei hat sich bereits ein neues Zuhause gefunden. Die Eltern eines Kindes aus der Wichtelstu­be werden sie bei sich aufnehmen. Damit ist Paula Print sehr zufrieden. Sie wünscht den Entenküken alles Gute und freut sich über dieses tolle Erlebnis.

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Fotos: Maria Schmid Unsere Zeitungsen­te Paula Print mit den Kindern der „Wichtelstu­be“in Türkheim und den Erzieherin­nen Vera Redekop (links) und Leiterin Petra Rohrmoser.
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Da staunt unsere Paula nicht schlecht: „Wie bitte? Diese Kleinen sollen mit mir verwandt sein?“
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Auch eine Zeitungsen­te genießt es, wenn sich die Kinder um sie kümmern.
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