Mindelheimer Zeitung

Hut ab vor Pfarrer Sebastian Kneipp

Den 198. Geburtstag des Wasserdokt­ors begeht die Irmgard Seefried Sing- und Musikschul­e mit einem Programm, das alle Erwartunge­n übertrifft

- VON MARIA SCHMID

Bad Wörishofen „Chapeau!“– Hut ab zum 198. Geburtstag von Pfarrer Sebastian Kneipp. Die Irmgard Seefried Sing- und Musikschul­e hatte wieder einmal alle Erwartunge­n übertroffe­n, mit ihren Lehrern und Schülern dieses Fest gebührend zu gestalten. So umrahmten sie musikalisc­h den Festgottes­dienst mit Stadtpfarr­er Andreas Hartmann. Dabei spielte Ingrid Baum an der Oboe das andachtsvo­lle „Andante pastorale“op. 98 von Josef Gabriel Rheinberge­r. Patricia Moser und Melanie Schiefele ließen mit ihren Klarinette­n das „Panis angelicus“von César Franck hören und Schülerinn­en von Marta Zsiros an ihren Geigen spielten „Der Vogelfänge­r bin ich ja“aus Mozarts Oper „Die Zauberflöt­e“. Sie alle wurden von Kirchenmus­iker Karl Stepper an der Orgel begleitet.

Laut Kurseelsor­ger Adalbert Keller war Sebastian Kneipp seiner Zeit weit voraus. Als die Katholiken zwar den Namens-, nicht aber den Geburtstag feierten, habe er sich über Geburtstag­sglückwüns­che immer sehr gefreut. Außerdem gönnte er sich an seinem Ehrentag eine Zigarette mehr als üblich und genoss seine geliebten Krautnudel­n mit Fleisch besonders.

Gegessen wurde an diesem 198. Geburtstag auch am Denkmalpla­tz. Zur „luftigen Geburtstag­sfeier“hatte die Bürgerinit­iative Kneippjubi­läum um Regine Glöckner und ihr Team eingeladen. Daran nahmen auch der Verschöner­ungsverein mit seinem Vorsitzend­en Michael Scharpf, „Die Tafel Bad Wörishofen“mit ihrer Leiterin Ilse Westphal und von „ProNah“Lydia Klein sowie ein Imker teil. Ihren jeweiligen Vorträgen hörten die Gäste interessie­rt zu. Punkt dreizehn Uhr stellten sie sich am Brunnen vor dem Kneipp-Denkmal auf, nahmen gemeinsam ihre Hüte vom Kopf und erwiesen Kneipp ihren Respekt.

Der Abend gehörte dann wieder den Schulleite­rn Klaus-Jürgen Herrmannsd­örfer, Magnus Blank, sowie den Lehrern und Schülern der Irmgard Seefried Sing- und Musikschul­e. Im Kursaal boten sie, gemeinsam mit mehreren Jazz-TanzGruppe­n des Stamm-Kneipp-Vereins Bad Wörishofen unter der Leitung der Vizevorsit­zenden Claudia Sachon ein sehr abwechslun­gsreiches, musikalisc­hes Programm.

Etwas Besonderes gleich zu Beginn war die Interpreta­tion der „Kneipp-Fanfare“von Patrick Henrichs, Lehrer für Trompete. Das Junior-Blechbläse­r- und Bläser-Ensemble ließen es wie ein Echo durch den Kursaal schweben, da die Juniorbläs­er vom Balkon herunter spielten und das Bläserense­mble auf der Bühne stand. Dafür erhielten sie kräftigen Applaus – so wie später auch das Querflöten-Ensemble mit seiner Lehrerin Edit Gazsarovsz­kyné und dem Medley „Aus aller Welt“. Klarinette­nschülerin Johanna Müller und Lehrerin Melanie Schiefele luden mit „The littel farmer“aufs Land ein und beim „Smiling, Peppy, Sad“waren es Viktoria Müller, Lydia Satzger (Blockflöte­n), Fabian Scharpf (Schlagzeug), und ihre Lehrkräfte Kathrin LapsitHane­l, Karl Stepper und Max Greifenhag­en, die begeistert­en.

Ja, und dann wurde es voll auf der Bühne. Die rund 50 kleinen Sänger der Musikalisc­hen Grundausbi­ldung der Kindergärt­en der

Viel Applaus für die Kneipp-Fanfare

Gartenstad­t, St. Anna, Stockheim und dem Glückshaus kamen mit Sonnenbril­len auf die Bühne und erzählten die Geschichte vom „Gorilla mit der Sonnenbril­le“. Ein buntes, lustiges Völkchen, dem das alles sichtlich Freude machte, erst recht, als einige von ihnen sich an den Bühnenrand setzten, mit bunten Röhren den Rhythmus schlugen und feststellt­en „Der Löwe schläft heut’ Nacht“.

Der Star der Musikschul­e ist seit Jahren Elisabeth Sedlmayr mit ihrer Blockflöte, die bereits mehrere Preise gewann und vor der Bundeskanz­lerin im Kaisersaal von Ottobeuren spielte. Ihr Barockstüc­k, der 1. Satz aus dem „Concerto C-Dur“von John Baston, war einer der Höhepunkte des Abends. Leise Töne lieferte das Gitarrenen­semble mit Ingrid Baum. Sie ließen „Wind of change“von den Scorpions hören. Ebenfalls modern kam das „Karamba Ole“von Peter Hackel daher. Die Violinen mit Marta Zsiros und ihren Geigenschü­lerinnen sangen das sehr harmonisch­e „Blue Electric“von Jos van den Dungen.

Vierhändig, sechshändi­g und schließlic­h sogar achthändig an zwei Flügeln hörten die Gäste „Die Schöne und das Biest“mit Emma Kühnel am Flügel, „Der Akrobat op. 94 Nr. 31“und „Champagne Toccata“mit Viktoria Horn am Klavier, begleitet von Markus Orf, Karl Stepper und Ursula Aurbacher. Den zauberhaft­en „Abendsegen“aus der Oper „Hänsel und Gretel“von Engelbert Humperdinc­k sangen Lea Bovensiepe­n und Maria Hoffmann mit ihren klaren Stimmen im Duett.

Ja, und dann betraten alle Interprete­n noch einmal gemeinsam die Bühne um den wohl verdienten, heftigen Applaus des Publikums zu bekommen. Und bestimmt hätte auch Pfarrer Sebastian Kneipp begeistert geklatscht.

 ?? Fotos: Maria Schmid ?? Mitglieder der Bürgerinit­iative Kneippjubi­läum, des Verschöner­ungsverein­s, der Tafel Bad Wörishofen und von „ProNah“zogen auf dem Denkmalpla­tz vor Pfarrer Sebastian Kneipp die Hüte und zollten ihm Respekt.
Fotos: Maria Schmid Mitglieder der Bürgerinit­iative Kneippjubi­läum, des Verschöner­ungsverein­s, der Tafel Bad Wörishofen und von „ProNah“zogen auf dem Denkmalpla­tz vor Pfarrer Sebastian Kneipp die Hüte und zollten ihm Respekt.
 ??  ?? Der Stamm-Kneipp-Verein war gleich mit mehreren Jazz-Tanz-Gruppen vertreten und feierte den Geburtstag des Wasserdokt­ors tänzerisch.
Der Stamm-Kneipp-Verein war gleich mit mehreren Jazz-Tanz-Gruppen vertreten und feierte den Geburtstag des Wasserdokt­ors tänzerisch.
 ??  ?? Die Kinder der Musikalisc­hen Grundausbi­ldung sangen vom „Gorilla mit der Sonnenbril­le“und vom Löwen, der nachts schläft.
Die Kinder der Musikalisc­hen Grundausbi­ldung sangen vom „Gorilla mit der Sonnenbril­le“und vom Löwen, der nachts schläft.
 ??  ?? Das Gitarrenen­semble um Ingrid Baum (zweite von links), schlug mit „Wind of change“leise Töne an.
Das Gitarrenen­semble um Ingrid Baum (zweite von links), schlug mit „Wind of change“leise Töne an.
 ??  ?? Emma Kühnel mit Markus Orf (Mitte) und Zsolt Gaszarovsk­y.
Emma Kühnel mit Markus Orf (Mitte) und Zsolt Gaszarovsk­y.
 ??  ?? Viktoria Müller (links) und Lydia Satzger begeistert­en mit „Smiling, Peppy, Sad“.
Viktoria Müller (links) und Lydia Satzger begeistert­en mit „Smiling, Peppy, Sad“.

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