Das Grummeln der Stadträte
Bau Zur geplanten Kapelle Westernach fühlten sich nicht alle ausreichend informiert
Westernach Die offizielle Tagesordnung im Bauausschuss war abgearbeitet, der öffentliche Teil eigentlich zu Ende, da meldete sich Stadtrat Josef Doll (Grüne) noch einmal zu Wort. Er sprach die geplante Kapelle in Westernach an, die eine Gönnerin dort bauen lassen will. Doll hätte sich von der Stadt mehr Informationen gewünscht, vor allem, da es offenbar Widerstand in der Bevölkerung gibt.
Vor Wochen hatte das Gremium der Bauvoranfrage zugestimmt. Ortssprecher Andreas Schedel war zwar damals nicht in der Sitzung. Im Vorfeld hatte er aber Bürgermeister Stephan Winter signalisiert, dass er keine Einwände habe. Das war aber offenbar eine Fehleinschätzung der Stimmung in der Bevölkerung.
Den früheren Ortssprecher Max Dolp und einige Mitstreiter treibt vor allem die Sorge um, wer das vier mal acht Meter große Gebäude später einmal pflegen soll (wir berichteten). Im Bauausschuss war damals dazu nichts zu hören gewesen. Letztlich sei das Sache der Gönnerin. Weder die Diözese Augsburg noch die Stadt Mindelheim sehen sich in der Pflicht oder in der Lage, solche privat gestifteten Kapellen zu pflegen.
Bürgermeister Winter sagte nun, der Bauausschuss habe allein darüber zu befinden gehabt, ob bauplanungsrechtlich ein solcher Bau in Ordnung geht. Obwohl das Gebäude im Außenbereich entstehen soll, hatten die Stadträte keine Einwände. Ulrich Manlig (SPD) sagte sogar, „wir dachten, wir tun den Westernachern etwas Gutes.“Hätte er gewusst, dass die Westernacher dagegen sind, „hätten wir vielleicht anders entschieden“.
Der Bürgermeister stellte noch einmal klar: Es galt im Bauausschuss das Vorhaben ausschließlich baurechtlich zu prüfen. „Nicht jedes baurechtlich zulässige Gebäude stößt auf die Gegenliebe der Bevölkerung.“