Groteske aus Österreich
Kurt Palm dreht mit „Monster“auf
Hier treten manche auf: junge Vampirmädchen und Alt-Nazis, ein genmanipulierter Riesenkillerfisch und das tödliche Ebolavirus, ein weltberühmter Horrorregisseur und der spätestens nach dem Fall Strache ganz normal erscheinende FPÖWahnsinn… Und das alles versammelt sich an einem scheinbar idyllischen See in der österreichischen Provinz. „Monster“heißt das Buch des immer wagemutigen Kurt Palm, der mit dem Krimi „Bad Fucking“ja auch schon einen richtigen Bestseller gelandet hat. Ob die überbordende Groteske „Monster“nun auch das Zeug dazu hat?
Sie kann jedenfalls wunderbar neben dem Roman „Scharnow“bestehen, mit dem zuletzt ein gewisser Bela B. einen Hit landete – auch wenn dabei eine Rolle gespielt haben mag, dass der durch die Ärzte bereits ein Rockstar ist. Was beide Bücher noch eint: Eigentlich ist egal, worum es geht. Bei Palm macht sich das Unheil in einer an sich sehr schönen Geschichte breit. Sie erzählt von einer Studentin, die – zu Besuch beim Großvater – für das Studium zu lernen versucht, mit ihm dann in die Familiengeschichte eintaucht und sich auch für sich selbst ziemlich überraschend verliebt – in eine Frau nämlich. Das alles wird aber bald überlagert vom Spektakel all der menschlichen und nichtmenschlichen Monster – und leider auch von allzu vielen Kalauer-Charakteren wie dem strickenden Seepolizisten mit Wassertraum. Es bleibt nur ein wilder Horror-Spaß-Trip also.