Das Düsseldorfer Rheinbad rüstet auf
Gewalt Nach Tumulten müssen Besucher den Ausweis vorzeigen, zudem wurden Kameras installiert
Düsseldorf Außer Badehose oder Bikini werden die Gäste im Düsseldorfer Rheinbad ab sofort auch ein farbiges, wasserfestes Armband tragen. Das soll – zusammen mit einer Ausweispflicht sowie Videoüberwachung und Verstärkung des Sicherheitspersonals – Szenen wie vom vergangenen Freitag verhindern: Jugendliche hatten Sprungbrett und Rutsche besetzt, das Bad musste zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen geräumt werden.
Was genau passiert ist, stellt sich nach einer Pressekonferenz komplexer dar als anfangs gedacht. Zunächst hatte die Polizei am Wochenende gesagt, dass „augenscheinlich“eine Gruppe von „50 bis 60 Jugendlichen und jungen Männern mit Migrationshintergrund nordafrikanischen Typus“für Tumult gesorgt hätte. Oberbürgermeister Thomas Geisel sprach gar von „ausländerrechtlichen Konsequenzen“, über die die Behörden zu entscheiden hätten. Stunden später relativierte er seine Aussagen: Im Bad habe es „keine marodierenden Jugendbanden“gegeben. Dies habe sich nach Sichtung von Bildmaterial ergeben. Die Personen hätten sich auch nicht als Gruppe abgesprochen.
Bädergesellschaftschef Roland Kettler sprach eher von einem „Katz-und-Maus-Spiel“. Aus einer anfangs kleineren Gruppe sei eine größere geworden. Tatsächlich gab es aber nur zwei Anzeigen – eine gegen einen 16-Jährigen, der in Deutschland geboren wurde und nigerianischen Migrationshintergrund hat. Er hatte eine Bademeisterin bedroht und beleidigt. Der zweite Mann, ein 27-jähriger Deutscher, hatte eine Polizistin beleidigt, als er das Bad verlassen sollte.
Die Verantwortlichen haben reagiert: Seit Sonntag müssen Besucher an der Kasse des Rheinbads ihren Ausweis vorzeigen und bekommen künftig auch ein Armbändchen – jeden Tag in einer anderen Farbe. So soll verhindert werden, dass sich Unbefugte ins Bad schleichen. Zudem soll das Ordnungsamt die bereits angeheuerte Security-Firma unterstützen. „Wir wollen, dass sich das subjektive Gefühl der Sicherheit erhöht und objektiv dafür sorgen, dass Menschen, die sich nicht an die Baderegeln halten, abgeschreckt werden“, sagte Geisel.
Das Rheinbad in Düsseldorf.