Mindelheimer Zeitung

Danso sagt servus

FCA Der Innenverte­idiger wird in die Premier League zum FC Southampto­n ausgeliehe­n. Trainer Martin Schmidt erklärt, wie er mit der neuen Situation umgeht

- VON WOLFGANG LANGNER

Kevin Danso, Innenverte­idiger des FC Augsburg, wird in die englische Premier League zum FC Southampto­n ausgeliehe­n.

Augsburg Das war schon noch ein Paukenschl­ag. Zumindest kam dieser Transfer überrasche­nd. Fakt ist: Vor dem ersten Pflichtspi­el am heutigen Samstag (15.30 Uhr, Sky) muss FCA-Trainer Martin Schmidt ohne seinen Verteidige­r Kevin Danso planen. Der Fußball-Bundesligi­st hat dem österreich­ischen U21-Nationalsp­ieler kurz vor Ende der Wechselfri­st in England den Sprung in die englische Premier League ermöglicht. Der 20-jährige Danso, der beim FCA einen Vertrag bis zum Jahr 2024 besitzt, wird für eine Saison an den FC Southampto­n verliehen. Trainer beim FC Southampto­n ist derzeit der Ex-LeipzigCoa­ch Ralph Hasenhüttl.

Martin Schmidt nahm den Wechsel gelassen: „Kevin ist in England aufgewachs­en. Seine Familie lebt in England. Für ihn war deshalb die Premier League immer ein Traum, und wir haben dann entschiede­n, dass wir ihm den Weg, wenn es marktwirts­chaftlich für Augsburg passt, nicht verbauen wollen.“Allerdings hätte Danso in den Planungen des Trainers durchaus eine Rolle gespielt: „Er ist schon ein solider Innenverte­idiger und gerade jetzt, wo Jeffrey Gouweleeuw noch verletzt ist und Reece Oxford relativ frisch bei uns ist, wäre das schon einer gewesen, auf den wir setzen wollten. Ganz so leicht war es nicht.“Der Trainer erklärt, wie er den Verlust von Danso auffangen will: „Insgesamt haben wir ja mit Reece, Jeffrey, Marek (Suchy) und Stanic vier Innenverte­idiger. Wir haben auch noch Rani Khedira, der auf dieser Position spielen kann, und dann haben wir noch den Tim Rieder, der sich in der Vorbereitu­ng etwas in den Vordergrun­d gespielt hat. Rieder ist mit Sicherheit eine Option.“Allerdings schließt Schmidt auch nicht aus, dass der FCA noch einmal auf dem Transferma­rkt aktiv wird: „Die Transferze­it ist ja nur in England zu Ende gegangen. Deshalb ist diese Möglichkei­t auch noch da, aber momentan sehe ich unsere Abwehr schon sehr stabil.“

Etwas überrasche­nd gab es allerdings auch eine Vertragsve­rlängerung beim FCA. So hat Keeper Andreas Luthe neue Arbeitspap­iere, die bis zum 30. Juni 2022 gültig sind. Nachdem der FCA vor kurzem erst mit Tomas Koubek eine neue Nummer eins vom französisc­hen Stade Rennes verpflicht­et hat, hätte man sich eher vorstellen können, dass sich Luthe anderweiti­g orientiert. „Wir sind froh, dass wir mit Luthe verlängern konnten. Weil er, erstens ein sehr routiniert­er und solider Torwart ist, und zweitens wollten wir ihn auch vom Typ halten, weil er bei uns in der Kabine ein wichtiger Faktor ist. Ich freue mich auf die neue Torhüter-Konstellat­ion“, sagt Schmidt. Allerdings lässt der Coach kaum Zweifel daran, dass im Pokalspiel beim SC Verl der neue Torwart Tomas Koubek zwischen den Pfosten stehen wird: „Er hat die Woche gut trainiert und war am letzten Samstag noch in Frankreich im Einsatz. Er ist also wettkampfb­ereit und wir sind gut gewappnet.“Er begründet dabei auch, wie er zur Torwartfra­ge steht: „Ich bin ein Fan von einer klaren Nummer eins. Das tut einem Torwart gut, wenn er weiß, dass Vertrauen da ist und dass er auch dann wieder auf dem Platz steht, wenn er nach einer Verletzung zurückkomm­t.“

Nun, der SC Verl sollte eigentlich kein Gradmesser sein für den Bundesligi­sten. Derzeit nimmt der Regionalli­gist den 14. Tabellenpl­atz ein. Allerdings ist der FCA gewarnt. Der FC Magdeburg erwies sich zum Beispiel für den FCA sowohl als Regionalli­gist wie auch als Drittligis­t in der 1. Runde als Stolperste­in. „Plakativ sind wir natürlich klarer Favorit. Ich sehe aber keinen schwächeln­den Gegner. Die haben zuletzt in den Testspiele­n gegen den SC PaErstligi­sten derborn 1:1 gespielt und gegen Arminia Bielefeld nur 1:2 verloren. Das sind für mich die Maßstäbe. Die haben auch ein sehr gutes Umschaltsp­iel“, sagt Schmidt.

Dass der FCA seinen Gegner mal kurz wegputzt, davon will Schmidt nichts hören: „Die Geschichte lehrt uns, dass es selten Schönspiel­erei ist, wenn ein Großer gegen einen Kleinen spielt. Das sind meistens Kampf- und Mentalität­sspiele. Das sind auch gerne Spiele, die in die Verlängeru­ng gehen, und dann wächst natürlich der Underdog.“Aber dass Schmidt den Rasen mit seiner Mannschaft als Sieger verlassen will, ist auch klar: „Wir wollen Verl jetzt nicht großreden und schon zeigen, welcher Verein der Bundesligi­st ist.“

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Kevin Danso (links) wird den FCA zumindest für eine Saison in Richtung England verlassen. Sein Kumpel Marco Richter muss jetzt ohne ihn auskommen.
Foto: Ulrich Wagner Kevin Danso (links) wird den FCA zumindest für eine Saison in Richtung England verlassen. Sein Kumpel Marco Richter muss jetzt ohne ihn auskommen.

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