Besser orientiert im Bauernhofmuseum
Versammlung befasst sich mit Neuerungen auf dem Gelände in Illerbeuren
Illerbeuren Das Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren ist ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische, Gäste und Urlauber – als kulturelle Institution muss es sich aber auch wirtschaftlich tragen. Bei der 77.Versammlung des Zweckverbands präsentierte Schwabens Bezirkstagspräsident Martin Sailer als Vorsitzender den Jahresabschluss für die Museumssaison 2018. Auch auf Kommendes wie bevorstehende Ausstellungen und Neuerungen wie das Orientierungs- und Leitsystem richtete sich der Blick.
Der Jahresüberschuss von 1,8 Millionen Euro beinhaltet die Summe in Höhe von 1,5 Millionen Euro sowie das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von rund 305 000 Euro. Beim Jahresabschluss ergibt sich laut dem Bericht somit ein durchschnittlich positives Ergebnis.
Auch um das aktuelle Geschehen im Museum drehte sich die Versammlung: So endet die Sonderausstellung „Bitte einsteigen“am kommenden Sonntag mit dem Vortrag des Eisenbahnhistorikers Siegfried Baum (16 Uhr). Die Ausstellung erzählt die Geschichte des Bahnbaus und blickt auf vergangene Zeiten der Memmingen-Legau von 1904 bis 1972 zurück. Ab Donnerstag, 8. August, beginnt eine Sonderschau, die sich mit der Ideologie und Wirklichkeit im ländlichen Raum der 1930er und 1940er Jahre befasst.
Bereits vier Ausstellungen seien seit dem Saisonstart im März eröffnet worden, informierte Museumsleiter Dr. Bernhard Niethammer die Mitglieder des Zweckverbandes. Er listete auch Veranstaltungen auf, die sich als wahre Besuchermagnete erwiesen hätten: Dazu zählten die FaLokalbahn milienlesung des Kinderbuchautors und TV-Moderators Ralph Caspers beim Allgäuer Literaturfestival, der Auftritt von elf internationalen Gastchören im Rahmen des Kammerchorwettbewerbs in Marktoberdorf sowie der Tag der Volksmusik.
Demnächst steht nun eine weitere Sonderausstellung ins Haus – anlässlich des 100. Geburtstags, den Museumsgründer Hermann Zeller in diesem Jahr gefeiert hätte. Bewegung herrscht aber nicht nur bei den Ausstellungen: Ein neues Orientierungsund Leitsystem erleichtert den Besuchern künftig den Weg ins Museum und führt sie zu den verschiedenen Häusern und Attraktionen. Das Orientierungssystem wurde vom Bauernhofmuseum selbst entwickelt – dabei wurde darauf geachtet, dass es sich in Farbe und Gestaltung in das Gelände einfügt. Begleitend wurde dazu ein gedruckter Geländeplan erarbeitet. Außerdem wächst das Museum weiter: Derzeit wird eine alte Holzsägemühle aus Hettisried (Gemeinde Altusried) fachgerecht abgebaut, um sie ins Freiluftmuseum umzusiedeln. Das Ensemble der Säge reicht in das Jahr 1800 zurück, die dazugehörige Hofstelle ist nachweisbar bereits seit dem 16. Jahrhundert als Mühle betrieben worden. Der bauhistorische Schatz veranschaulicht laut Niethammer die technische Innovation auf dem Land. Bereits auf dem Gelände des Freilichtmuseums zu sehen ist die Maschinenwerkstatt der Firma von Nepomuk Doser, aus der die Säge stammt.