Mensch gegen Möwe
Tierreich Wie sich die frechen Essensräuber vertreiben lassen
Die Wissenschaft beschert uns ja häufig die schönsten Erkenntnisse. Das gilt besonders dann, wenn die klugen Damen und Herren aus den Universitäten das Tierleben erforschen. Amerikanische Biologen etwa haben herausgefunden, dass dem Marienkäfer der Appetit vergeht, wenn er mit Heavy Metal beschallt wird. Damit lässt sich das Krabbeltier eindeutig vom Hai unterscheiden – der lässt sich nämlich von Death Metal anlocken. Die tiefen Töne erinnern ihn offenbar an den Todeskampf von Fischen. Was dem Hai gefällt, würde dem Koala vermutlich Stress bereiten. Und auf den reagieren die kuscheligen Australier auf ihre ganz eigene Art: sie bekommen Schluckauf und wackeln mit den Ohren. Nun aber haben britische Forscherinnen etwas über das Tierreich herausgefunden, das nicht nur spannend ist, sondern sogar dem Alltag dient. Die als Essensdiebe gefürchteten Möwen lassen sich vom Fischbrötchen oder Pommes abhalten, wenn man sie anstarrt. Das Team um Madeleine Goumas von der Universität Exeter hat in Küstenstädten von Cornwall in einem Experiment getestet, wie viele Möwen sich Essen nähern, wenn sie unbeobachtet sind. Und wie viele Vögel das wagen, wenn man sie dabei anschaut. Als Köder dienten Pommes. Sah niemand hin, traute sich laut Studie mehr als jede dritte Möwe (36 Prozent) in die Nähe der Test-Pommes. Standen sie hingegen unter Beobachtung, wagte sich noch etwa jedes vierte Tier (26 Prozent) heran. Weil sich im Test der Forscherinnen fast zwei von drei Möwen gar nicht erst den Pommes näherten, betont Co-Autorin Neeltje Boogert aber auch: „Es sieht so aus, als könnten ein paar freche Möwen den Ruf aller ruinieren.“