Früher kamen Tausende
Zu „Wie viele Menschen verträgt der Grünten?“(Die Dritte Seite) vom 7. August:
Seit 1974 bin ich Bergwirt am Grünten und kenne den Berg zu allen Jahreszeiten sehr gut. Zum Titel „Wie viele Menschen verträgt der Grünten?“möchte ich nur daran erinnern, wie viele tausend Besucher früher bei schönem Wetter am Grüntentag auf dem Gipfel waren; alle hatten ein Plätzchen gefunden und waren zufrieden! In den 60er bis Ende der 80er Jahre war Kranzegg an schönen Wintertagen bis über die Dorfgrenze komplett zugeparkt, tausende Skifahrer tobten sich an diesem schönen Familienskiberg aus. Alle freuten sich: die Skifahrer über die schönen Skiabfahrten, die Vermieter über volle Gästezimmer, der Skiliftbetreiber über das Geschäft, die Handwerker über die guten Aufträge und die meist aus landwirtschaftlichen Betrieben stammenden Liftangestellten. Es gab in Kranzegg eine Tankstelle mit Werkstatt, eine Bäckerei, eine Metzgerei, sieben Gaststätten und jede Menge Gästebetten im Hotel, Gasthof oder beim Privatvermieter. Viele Einheimische hatten ihr Auskommen! Heute haben wir in Kranzegg noch zwei Gaststätten ohne Gästebetten und erheblich weniger Gästezimmer bei den Vermietern, die anderen genannten Einrichtungen sind verschwunden!
Nun kommt eine bodenständige, einheimische Familie, welche bereits bewiesen hat, dass sie so ein Liftprojekt naturfreundlich umsetzen kann; dann gibt es eine kleine einheimische Gruppe, welche versucht, die Wiederbelebung des Tourismus in der Gemeinde Rettenberg zu verhindern. Es dürfte jedem klar denkenden Menschen bewusst sein, dass ein Sommerbetrieb zur Rettung des Winterbetriebes am Grünten unbedingt erforderlich ist. Für die touristische Zukunft der Gemeinde Rettenberg dürfte das die letzte Chance sein.
Ernst Kleinheinz, Rettenberg-Kranzegg