Greta in der Grube
Umwelt II Die schwedische Klima-Aktivistin ist erschüttert vom Braunkohle-Abbau
Kerpen Noch diese Woche wird die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg von Südengland aus mit einer Jacht zum UN-Klimagipfel Richtung New York aufbrechen, am Samstag aber machte sie Station im Braunkohletagebau Hambach und dem angrenzenden Hambacher Forst westlich von Köln. Es ist ein symbolträchtiger Ort der Klimabewegung.
Die 16-Jährige schilderte danach, wie schwer ihr der Anblick des Tagebaus im Rheinischen Revier gefallen sei: „Es war so gewaltig, so verheerend und es macht mich irgendwie traurig.“Die Braunkohle trage mit zur ökologischen Krise bei. Um die Klimaziele zu erreichen, dürfe Deutschland keine weitere Kohle verbrennen, sagte sie unter Hinweis auf Wissenschaftler. Sie fühle auch mit den Menschen, die wegen des Tagebaus wegziehen müssten.
Der Kampf um den Hambacher Forst, der für den fortschreitenden Tagebau gerodet werden soll, steht symbolisch für die Forderung nach einem schnellen Kohleausstieg in Deutschland. Gegen die geplante Rodung gab es immer wieder große Proteste. Das Rheinische Revier gilt mit drei laufenden Braunkohletagebauen als eine der großen Quellen für das klimaschädliche CO in Europa.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte der Bild am Sonntag: „Wir wollen den Hambacher Forst retten, wie es der Kohlekompromiss vorsieht, und das wird hoffentlich auch gelingen. Aber das Weltklima ist damit nicht gerettet. Wir brauchen jetzt eine Klima-Außenpolitik.“
Thunberg stellte fest: „Die Zeit läuft uns davon und die Regierenden enttäuschen uns weiterhin.“Gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Ende Gelände rief sie die Menschen dazu auf, am 20. und 27. September an dem geplanten globalen Klimastreik teilzunehmen.