Vandalen im Schilderwald
Polizei Immer häufiger zerstören Randalierer in Bayern Verkehrsschilder. Manche Zeichen trifft es besonders oft
München Beklebt, verkratzt, besprüht: Jedes Jahr werden tausende Verkehrszeichen in Bayerns Städten Opfer von Vandalismus. Die Baureferate der Kommunen mussten 2018 jeweils mehrere hundert Verkehrszeichen reparieren oder austauschen, wie eine Umfrage bei acht bayerischen Städten zeigt.
Waren in Regensburg 2018 nach Angaben der Stadt nur rund 100 Schilder von Vandalismus betroffen, mussten in Nürnberg mehr als 3000 Verkehrszeichen gereinigt oder ausgetauscht werden. In Augsburg, Landshut, Ingolstadt, Bamberg und München wurden zwischen 300 und 500 Schilder beschädigt.
Die Kosten für die Behebung der Schäden schwanken zwischen 1000 Euro pro Jahr in Regensburg und 70000 Euro in München. In den Städten Bamberg, Nürnberg und Würzburg stellen die Behörden zudem einen Anstieg der Beschädigungen fest. „Vor allem im Innenstadtbereich gibt es eine spürbare Zunahme solcher Fälle“, sagte Steffen Schützwohl, Bamberger Pressesprecher. Er nehme einen Verfall der Wertschätzung fremden Eigentums wahr. Besonders häufig trifft es Schilder, die in gut erreichbarer Höhe angebracht sind. In Ingolstadt sind solche mit Geschwindigkeitsbeschränkung besonders beliebt. In Augsburg bekommen Halteverbotsschilder und alle Schilder mit Pfeilen oft Kratzer oder Aufkleber verpasst. Doch die Städte wissen sich auch zu helfen. In Ingolstadt etwa macht eine kleine Veränderung einen großen Unterschied: Die Stadt setzt bei flachen Verkehrszeichen inzwischen auf drei statt den üblichen zwei Millimetern Dicke. Das spare viel Arbeit an sonst verbogenen Schildern.