Mindelheimer Zeitung

Nur die Fans sind ein Lichtblick

- VON WOLFGANG LANGNER wla@augsburger-allgemeine.de

Das war heftig. Nicht unbedingt deshalb, weil der FC Augsburg in der 1. Runde des DFB-Pokals bei einem Viertligis­ten verloren hat. Auch andere Bundesligi­sten taten sich in der 1. Hauptrunde gegen Dritt- oder Viertligis­ten schwer. So flog auch der FSV Mainz beim Drittligis­ten 1. FC Kaiserslau­tern hochkant aus dem Pokal. Das ist für eine Profitrupp­e peinlich, ist aber auch schon anderen Klubs passiert. Mehr Sorge bereitet der Auftritt der Augsburger Mannschaft. Der erinnerte an düstere FCA-Wochen im vergangene­n Jahr, als man sich wehrlos beim 1:5 in Freiburg ergeben hat, oder an das lustlose 0:4 gegen Hoffenheim. Nicht zu vergessen, das 1:8 in Wolfsburg am letzten Spieltag der Saison 2018/19. Dass einige wichtige Spieler gefehlt haben, darf dabei kein Grund sein. Der FCA hatte beim SC Verl eine Mannschaft auf dem Platz, die in der Lage sein müsste, einen Viertligis­ten ohne große Probleme zu schlagen.

An Trainer Martin Schmidt kann es nicht liegen. Wer den Coach in den vergangene­n Wochen beobachtet hat, konnte feststelle­n, mit welcher Akribie Schmidt zu Werke ging. Die Posse um Martin Hinteregge­r ist ebenfalls beendet. Also auch Unruhe scheidet als Grund aus. Nicht einmal mangelnde Unterstütz­ung der Fans kann man als Beleg für die schlechte Leistung anführen. Die über 500 mitgereist­en Anhänger aus Augsburg waren sogar der einzige Lichtblick in diesen trostlosen 90 Minuten. Der Augsburger Anhang hat seine Mannschaft nach dem Schlusspfi­ff trotz

der Niederlage gefeiert. Das allein sollte den Spielern schon ein schlechtes Gewissen bereiten. Vielleicht hat dieses Spiel dennoch offenbart, dass der FCA in Sachen Neuzugänge noch nachlegen muss. In Verl hat man gesehen, dass vor allem die Abwehr einen enorm unsicheren Eindruck gemacht hat. Dennoch ist es noch viel zu früh, um schon Panik zu verbreiten. Vielleicht kam der Dämpfer im Pokal sogar noch zur rechten Zeit. Der FCA muss versuchen, seine Werte wiederzufi­nden. Damit ist vor allem die Leidenscha­ft gemeint. Die fehlte in Verl völlig. Doch wenn die sichtbar ist, dann darf man auch mal ein Spiel verlieren, ohne dass jeder nörgelt.

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Foto: U. Wagner Martin Schmidt kann mit dem Auftritt in Verl nicht zufrieden sein.
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