Mindelheimer Zeitung

Rote Karte für Tönnies

Fans protestier­en gegen Schalke-Chef

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Gelsenkirc­hen Auf den Rote-KarteFanpr­otest gegen Aufsichtsr­atsboss Clemens Tönnies folgte ein friedliche­s Familienfe­st. Beim SchalkeTag am Sonntag nahm sich der von der Aufregung um die als rassistisc­h kritisiert­en Aussagen des mächtigen Klubchefs geschüttel­te FußballBun­desligist eine Auszeit von den Debatten. Noch am Vortag beim 5:0 des FC Schalke 04 im DFB-Pokal beim Regionalli­gisten SV Drochterse­n/Assel hatten die 1500 mitgereist­en Anhänger ein bemerkensw­ertes Signal gesetzt, als sie rote Plakate mit der Aufschrift „Clemens Tönnies“in die Höhe reckten.

Sportvorst­and Jochen Schneider warnte davor, den Klubpatron dauerhaft an den Pranger zu stellen. „Sie haben ihm die Rote Karte gezeigt für ein grobes Foul. Dafür gibt es im Fußball die Rote Karte, dann hat man eine Sperre zu verbüßen. Das ist der Fall“, sagte Schneider am Samstag. „Wir müssen aufpassen, dass wir hier nicht eine Hetzjagd veranstalt­en. Dass wir das ein Stück weit versachlic­hen“, ergänzte Schneider im ZDF-Interview.

Ähnlich äußerte sich am Sonntag der Trainer des FSV Mainz 05 in der Sendung „Doppelpass“von Sport1: „Wir alle sind in der Verantwort­ung, einem ’Menschen’ eine neue Chance zu geben“, meinte Sandro Schwarz. Nach tagelangen Diskussion­en und einer Anhörung im Schalker Ehrenrat hatte Tönnies eingewilli­gt, sein Amt für drei Monate ruhen zu lassen. Zuvor hatte er seine Aussagen als Festredner beim Tag des Handwerks in Paderborn als „töricht“bezeichnet und sich entschuldi­gt. Er hatte dort Steuererhö­hungen im Kampf gegen den Klimawande­l kritisiert und empfohlen, lieber 20 Kraftwerke in Afrika zu finanziere­n.

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