IHK setzt Schwerpunkte
Wirtschaft Neu gewählte Regionalversammlung stellt Arbeitsprogramm für die kommenden Jahre vor
Memmingen Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben hat fünf Schwerpunkte erarbeitet. Demnach wird sie sich in den nächsten Jahren verstärkt mit dem Fachkräftemangel, Mobilität, Energie, Digitalisierung und der internationalen Ausrichtung beschäftigen.
Anhand dieser fünf überregionalen Schwerpunkt-Themen hat die IHK-Regionalversammlung Memmingen-Unterallgäu ein Arbeitsprogramm entwickelt, in dem sie eigene Akzente für die Region setzt. Die neue IHK-Regionalvorsitzende Andrea ThomaBöck, Vizepräsident der IHK Schwaben, Dr. Albert W. Schultz, sowie IHK-Regionalgeschäftsführer Markus Anselment stellten das Programm jetzt vor.
Wichtigstes Thema für die Region ist Schultz zufolge die Fachkräftesicherung. Er machte deutlich, dass der Stellenwert der beruflichen Ausbildung wieder steigen müsse. Thoma-Böck gab ihm Recht: „Der Fachkräftemangel ist mittlerweile existenzgefährdend für viele Unternehmen – vom Einzelhandel bis zur Industrie.“Junge Menschen müssten erkennen, dass eine Lehre mindestens genauso viele Chancen biete wie ein Studium, fügte Schultz hinzu. Die IHK möchte daher in den nächsten Jahren verstärkt auf die Vorzüge einer beruflichen Ausbildung hinweisen und Zukunftsperspektiven aufzeigen, zum Beispiel auf Berufsinformationsmessen.
Als weiteren Punkt nimmt sich die IHK vor, die Attraktivität des Standorts Memmingen und Unterallgäu zu fördern – unter anderem durch ein Einzelhandelskonzept. Bei der Attraktivität spiele auch Memmingen als Klinikstandort eine große Rolle. „Diesen darf man nicht infrage stellen“, sagte Thoma-Böck. Jedoch mache es Sinn, die Spezialisierung verschiedener Kliniken innerhalb eines Verbunds zu fördern.
Außerdem möchte die IHK die Bedeutung der Wirtschaft hervorheben. Denn diese sichere unser aller Wohlstand, sagte Thoma-Böck. Allerdings würde man vielen Unternehmen unnötig Steine in den Weg legen. „Die Wirtschaft ist an der Grenze der Belastbarkeit angekommen, was Bürokratie angeht“, unterstrich die Vorsitzende.
Als letzten Schwerpunkt setzt die Regionalstelle Memmingen-Unterallgäu in der nächsten Zukunft verstärkt auf Themen, die die Infrastruktur betreffen. Dabei geht es zum Beispiel um den Breitbandausbau oder die Energieversorgung. Letztere sei vor allem für viele produzierende Unternehmen extrem wichtig:
„Wir brauchen nicht nur Energiesicherheit, sondern Energiequalität. Das heißt, es darf keine Stromausfälle geben“, stellte Schultz klar. Denn schon kürzeste „Black-Outs“könnten eine ganze Produktion lahmlegen.
Verschiedene Arbeitsgruppen der Regionalversammlung werden sich nun mit diesen Themen beschäftigen.