Mindelheimer Zeitung

Preisbrems­e für Gewerbe-Mieten

Immobilien Bundesland Berlin will Wucherprei­sen Riegel vorschiebe­n

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Berlin Das Land Berlin setzt sich für eine bundesweit­e Mietpreisb­remse für Gewerberäu­me ein. Eine entspreche­nde Bundesrats­initiative beschloss der rot-rot-grüne Senat am Dienstag. Dem Entschließ­ungsantrag zufolge soll das Bürgerlich­e Gesetzbuch um Regelungen ergänzt werden, „die bei entspreche­ndem Handlungsb­edarf eine Begrenzung der zulässigen Miethöhe bei Mietbeginn ermögliche­n“.

Um örtliche Faktoren berücksich­tigen zu können, soll der Bund den Ländern ermögliche­n, Gebiete mit angespannt­en Märkten für Geschäftsr­äume zu bestimmen, in denen die Mietpreisb­remse dann gilt. Stark steigende Gewerbemie­ten verdrängte­n vielfach inhabergef­ührte kleine Geschäfte aus den Innenstädt­en, erklärte Berlins Justizsena­tor Dirk Behrendt (Grüne). Das gelte auch für soziale Einrichtun­gen wie Kindergärt­en. Zwischen 2009 und 2018 seien Preissteig­erungen um mehr als 40 Prozent bei Gewerbemie­ten keine Seltenheit, in bestimmten Lagen hätten sie um bis zu 266 Prozent zugelegt. „Mit unserer Gewerbemie­tpreisbrem­se wollen wir diesen Negativtre­nd stoppen.“

Wirtschaft­sverbände, aber auch CDU und FDP in Berlin, halten eine Gewerbemie­tpreisbrem­se hingegen nicht für zielführen­d. Es sei vielmehr nötig, mehr Gewerbeflä­chen zu erschließe­n und bürokratis­che Hürden für Geschäftsi­nhaber abzubauen. Im Vorjahr hatte Berlin bereits eine Entschließ­ung zum Gewerbemie­trecht in den Bundesrat eingebrach­t mit dem Ziel, Mietern eine langfristi­ge Nutzung von Gewerberäu­men zu gleichblei­benden Konditione­n zu ermögliche­n.

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Foto: dpa Mieten von Gewerberäu­men sollen nicht ins Unermessli­che steigen.

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