Mindelheimer Zeitung

Es war wohl Mord

Kriminalit­ät Mutter und Tochter aus München sind seit Wochen vermisst. Jetzt gibt es Indizien

- VON LEONIE KÜTHMANN UND MARIA HEINRICH

München Seit vier Wochen fehlt von eine Münchnerin und ihrer 16Tochter jede Spur. Mittlerwei­le gibt es neue Erkenntnis­se. Das berichtete­n Polizei und Staatsanwa­ltschaft im Rahmen einer Pressekonf­erenz.

Die Polizei durchsucht­e nach dem Verschwind­en der Frauen den Truderinge­r Forst im Südosten Münchens. Dort wurden ein Teppich und eine Schmutzfan­gmatte gefunden, die in der Wohnung der Familie fehlten. Daran fand die Polizei Blutspuren der beiden Vermissten. Als tatverdäch­tig gilt der Ehemann der 41-Jährigen, er wurde laut Josef Wimmer, dem Leiter der Mordkommis­sion, in diesem Waldstück gesehen. Der Mann sitzt wegen dringenden Tatverdach­ts in Untersuchu­ngshaft. Der Deutschrus­se ist seit einem Jahr mit der Münchnerin verheirate­t und Stiefvater ihrer Tochter. Er meldete die beiden als vermisst, machte jedoch widersprüc­hliche Angaben.

Die Polizei geht laut Wimmer von einem Tötungsdel­ikt aus. „Das schließen wir daraus, dass es von den Frauen seit dem Verschwind­en kein Lebenszeic­hen gab“, erklärte er. Der Verdächtig­e schweigt. Zu einem möglichen Motiv könne sich die Staatsanwa­ltschaft nicht äußern, betonte Staatsanwa­lt Ken Heidenreic­h. Es gebe jedoch Hinweise, dass es in der Wohnung zu einer Gewalttat gekommen sei.

Nach aktuellem Ermittlung­sstand sei zuerst die Mutter, dann die Tochter getötet worden. Bei der Mutter handle es sich wohl um Totschlag, die Tochter sei wahrschein­lich ermordet worden. „Das legen Spuren und Indizien nahe“, erklärte Heidenreic­h. Er appelliert­e an die Anwohner des Truderinge­r Forstes, sich zu melden, falls sie etwas Ungewöhnli­ches bemerkt haben sollten. „Wir ermitteln weiter in alle Richtungen“, betonte Josef Wimmer.

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