Kläranlage wird erweitert und saniert
Modernisierungen am Bestand kosten knapp fünf Millionen Euro
Buchloe Die Kläranlage der Stadt Buchloe wird in den nächsten Jahren für knapp fünf Millionen Euro erweitert und modernisiert. Der Stadtrat beauftragte in seiner jüngsten Sitzung das Ingenieurbüro GFM aus München mit der Ausführungsplanung und der Ausschreibung.
Diplom-Ingenieur Werner Gebert erklärte, dass die Kläranlage an ihrer Belastungsgrenze angelangt ist und nicht mehr den aktuellen Bemessungsregeln entspricht. Er betonte aber gleichzeitig, dass die gesetzlichen Anforderungen derzeit – und auch während der Bauarbeiten – sicher eingehalten werden. Allerdings seien keinerlei Reserven vorhanden. Er empfahl daher, die Kläranlage um eine dritte Reinigungsstraße zu erweitern und die bestehenden Nachklärbecken zu optimieren. Die Maßnahme wird in mehrere Phasen eingeteilt und soll Mitte 2022 abgeschlossen sein.
Die Kläranlage Buchloe wird von aktuell 30.000 Einwohnerwerten auf 42.500 Einwohnerwerte erweitert. Der Einwohnerwert (EW) ist nicht identisch mit der Einwohnerzahl. Er ist der in der Wasserwirtschaft gebräuchliche Vergleichswert für die in den Abwässern enthaltenen Schmutzfrachten. Der EW ist die Summe aus der Zahl der Einwohner (EZ) und dem Einwohnergleichwert (EGW). Als Maß für die gewerblichen
Neukalkulation: Die Kosten werden auf die Gebührenzahler umgelegt
Abwässer wird die Schmutzfracht mit der durch einen tatsächlichen Einwohner verglichen und daraus der EGW ermittelt.
Amély Beutlrock (UBI) wollte nach der detaillierten Vorstellung durch den Fachmann wissen, ob es nicht möglich sei, den Urin sinnvoll zu nutzen. Sie könnte sich vorstellen, im Rahmen eines Pilotprojektes zukunftsfähige Methoden auszuprobieren. Laut Gebert sei das aber nur bei Neubausiedlungen umsetzbar. „Im Bestand wird das sehr schwierig beziehungsweise wäre das nur mit horrenden Kosten umzusetzen.“
Elfi Klein (Grüne) geht davon aus, dass die Fünf-Millionen-EuroGrenze überschritten wird. Da es sich um sogenannte rentierliche Schulden handelt, werden die Kosten auf die Bürger umgelegt. Kämmerer Dieter Streit erklärte, dass es eine Neukalkulation der Abwassergebühren geben werde. Die Sätze in Buchloe seien aber vergleichsweise niedrig – und in der Vergangenheit sogar gesenkt worden.
„Wir hatten die Betriebserlaubnis, die Ende dieses Jahres ausläuft, für 20 Jahre“, erklärte Zweiter Bürgermeister Manfred Beck. In dieser Zeit wurden Honsolgen und Hausen angeschlossen. Lindenberg und die Stadt selbst seien gewachsen. So sei es nicht verwunderlich, dass nun eine Erweiterung nötig sei.