Mindelheimer Zeitung

Kläranlage wird erweitert und saniert

Modernisie­rungen am Bestand kosten knapp fünf Millionen Euro

- VON CLAUDIA GOETTING

Buchloe Die Kläranlage der Stadt Buchloe wird in den nächsten Jahren für knapp fünf Millionen Euro erweitert und modernisie­rt. Der Stadtrat beauftragt­e in seiner jüngsten Sitzung das Ingenieurb­üro GFM aus München mit der Ausführung­splanung und der Ausschreib­ung.

Diplom-Ingenieur Werner Gebert erklärte, dass die Kläranlage an ihrer Belastungs­grenze angelangt ist und nicht mehr den aktuellen Bemessungs­regeln entspricht. Er betonte aber gleichzeit­ig, dass die gesetzlich­en Anforderun­gen derzeit – und auch während der Bauarbeite­n – sicher eingehalte­n werden. Allerdings seien keinerlei Reserven vorhanden. Er empfahl daher, die Kläranlage um eine dritte Reinigungs­straße zu erweitern und die bestehende­n Nachklärbe­cken zu optimieren. Die Maßnahme wird in mehrere Phasen eingeteilt und soll Mitte 2022 abgeschlos­sen sein.

Die Kläranlage Buchloe wird von aktuell 30.000 Einwohnerw­erten auf 42.500 Einwohnerw­erte erweitert. Der Einwohnerw­ert (EW) ist nicht identisch mit der Einwohnerz­ahl. Er ist der in der Wasserwirt­schaft gebräuchli­che Vergleichs­wert für die in den Abwässern enthaltene­n Schmutzfra­chten. Der EW ist die Summe aus der Zahl der Einwohner (EZ) und dem Einwohnerg­leichwert (EGW). Als Maß für die gewerblich­en

Neukalkula­tion: Die Kosten werden auf die Gebührenza­hler umgelegt

Abwässer wird die Schmutzfra­cht mit der durch einen tatsächlic­hen Einwohner verglichen und daraus der EGW ermittelt.

Amély Beutlrock (UBI) wollte nach der detaillier­ten Vorstellun­g durch den Fachmann wissen, ob es nicht möglich sei, den Urin sinnvoll zu nutzen. Sie könnte sich vorstellen, im Rahmen eines Pilotproje­ktes zukunftsfä­hige Methoden auszuprobi­eren. Laut Gebert sei das aber nur bei Neubausied­lungen umsetzbar. „Im Bestand wird das sehr schwierig beziehungs­weise wäre das nur mit horrenden Kosten umzusetzen.“

Elfi Klein (Grüne) geht davon aus, dass die Fünf-Millionen-EuroGrenze überschrit­ten wird. Da es sich um sogenannte rentierlic­he Schulden handelt, werden die Kosten auf die Bürger umgelegt. Kämmerer Dieter Streit erklärte, dass es eine Neukalkula­tion der Abwasserge­bühren geben werde. Die Sätze in Buchloe seien aber vergleichs­weise niedrig – und in der Vergangenh­eit sogar gesenkt worden.

„Wir hatten die Betriebser­laubnis, die Ende dieses Jahres ausläuft, für 20 Jahre“, erklärte Zweiter Bürgermeis­ter Manfred Beck. In dieser Zeit wurden Honsolgen und Hausen angeschlos­sen. Lindenberg und die Stadt selbst seien gewachsen. So sei es nicht verwunderl­ich, dass nun eine Erweiterun­g nötig sei.

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Foto: Mathias Wild Die Buchloer Kläranlage wird in den nächsten Jahren erweitert und modernisie­rt.

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