Nobelpreis für Kampf gegen Armut
Drei Forscher ausgezeichnet
Stockholm Für ihren Beitrag zum Kampf gegen die Armut in aller Welt erhalten drei Ökonomen in diesem Jahr den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Die gebürtige Französin Esther Duflo, 46, ihr aus Indien stammender Ehemann Abhijit Banerjee, 58, und der US-Amerikaner Michael Kremer, 54, werden für ihren experimentellen Ansatz zur Linderung der globalen Armut ausgezeichnet, wie die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag in Stockholm bekannt gab.
Die in Frankreich geborene Duflo ist erst die zweite Frau in der Nobelgeschichte, die den Wirtschaftspreis bekommt. Alle drei Preisträger lehren an US-Universitäten. „Ihre Forschung hat uns geholfen, Armut zu bekämpfen“, urteilte die Jury in ihrer Begründung der Preisvergabe. Die Möglichkeiten der Armutsbekämpfung seien dank der Erkenntnisse der drei Wissenschaftler in der Praxis dramatisch verbessert worden. So hätten sie etwa gezeigt, wie sich die Schulbildung und die Gesundheit von Kindern mit kleinen, konkreten Schritten verbessern ließe. Mit ihrem neuen, auf Experimenten basierenden Ansatz hätten sie die Entwicklungsökonomie innerhalb von nur knapp zwei Jahrzehnten in ein florierendes Forschungsgebiet verwandelt.
Die Preisträger hätten den Schlüssel zum Erfolg darin gefunden, das große Problem der Armut in kleinere, präzisere Fragestellungen aufzuteilen. Jakob Svensson vom Komitee sagte, bei der Armutsbekämpfung habe man dadurch in den vergangenen 20 Jahren große Fortschritte erzielt. Es werde aber noch lange dauern, bis Armut weltweit beseitigt sei.