Wozu eine Corona-Klinik im Kneippianum?
Zum Artikel: „Corona: Frage nach dem Kneippianum“
„Die Corona-Pandemie bestimmt zurzeit die Schlagzeilen und das tägliche Leben. Einerseits macht es Mut, die wachsende Hilfsbereitschaft und Solidarität zu sehen. Andererseits ist es erschreckend, dass offensichtlich noch nicht alle den Ernst der Lage verstanden haben und sich noch nicht an die Verhaltensregeln halten. Lassen Sie uns einander helfen, aber auch gegenseitig aufklären über den Ernst der Lage, und was dringend sein muss!
In dieser Situation ist jede/r gefordert. Kirchen, Vereine, Interessengemeinschaften, Gruppen und Privatpersonen bieten Hilfe an. Ein gutes Beispiel ist auch das vom Kneippbund usw. eingerichtete Hilfszentrum für die Bürger. Nicht so überzeugend finde ich die Idee von Bürgermeister Gruschka, das Kneippianum als Corona-Klinik zu nutzen.
Da berichtet die MZ, dass über 100 Hotels schließen, und dass die Kliniken im Unterallgäu gut gerüstet seien. Warum soll dann Bad Wörishofen überhaupt eine Corona-Klinik haben müssen? Doch nicht, weil wir wegen unserer Altersstruktur besonders viele Risikopersonen haben, oder weil es nach der Corona-Krise besonders werbeträchtig wäre, eine CoronaKlinik gehabt zu haben? Und bräuchte das Unterallgäu wirklich eine spezielle Corona-Klinik, wäre diese dann nicht sinnvollerweise in der Nähe einer Klinik anzusiedeln? Und sollte eine solche Klinik aus welchen Gründen auch immer doch in Bad Wörishofen realisiert werden müssen, sollte man dann ein seit eineinhalb Jahren ungenutztes Haus dafür wiederbeleben, also die gesundheitlich hygienischen Voraussetzungen neu schaffen, die Technik und Infrastruktur wieder in Gang setzen usw. Und woher soll das Personal kommen? Gäbe es in diesem unwahrscheinlichen Falle dann nicht zahlreiche andere Möglichkeiten, wo nahezu alle notwendigen Voraussetzungen schon gegeben wären? Also Fragen über Fragen, über die man meines Erachtens hätte vorher nachdenken sollen.“
Dr. Otto Mayer
Bad Wörishofen