Aufs Gipfelbussi verzichten
Bergtouren möglich – mit Einschränkungen
München/Innsbruck Der Deutsche Alpenverein (DAV) rät jetzt nicht mehr generell von Bergtouren wegen der Corona-Pandemie ab. Seit Beginn der Krise hatte der DAV an die Mitglieder appelliert, bis auf Weiteres auf Wanderungen und andere bergsportliche Aktivitäten zu verzichten. Denn bei Unfällen würden Rettungskräfte und Krankenhaus-Kapazitäten gebunden, die zur Versorgung Corona-Kranker benötigt würden.
Bereits zum 1. Mai hatten die alpinen Vereine Österreichs Empfehlungen für den Bergsport während der Corona-Pandemie formuliert. Unter anderem heißt es, Sicherheitsabstände müssten auch bei Wanderungen eingehalten werden. Mund- und Nasenschutz seien bei gemeinsamer Anreise im Auto erforderlich und sollten im Rucksack mitgeführt werden. Um das Unfallrisiko zu minimieren, solle auf riskante Touren verzichtet werden. „Gewohnte Rituale“müssten unterbleiben: beispielsweise das Händeschütteln, Umarmungen oder das Gipfelbussi. Tabu ist auch der Gipfelschnaps aus dem Flachmann, aus dem auch der Begleiter mal trinken darf. Beim Klettern wird ein regelmäßiges Desinfizieren der Hände empfohlen. Der DAV wolle am Dienstag seine Verhaltensempfehlungen beim Bergsport veröffentlichen, sagte Pressesprecher Thomas Bucher am Montag auf Anfrage. Diese seien den österreichischen Regeln sehr ähnlich. Ob und wann die Hütten des Alpenvereins heuer öffnen, sei nach wie vor unklar. Die bayerische Bergwacht hatte ebenfalls von Touren abgeraten, will nach den Worten eines Sprechers „jetzt dazu aber keine Aussagen mehr machen“.