Mindelheimer Zeitung

Schrittwei­se zurück in die neue Türkheimer Normalität

Corona Schlosspar­k und Rathaus öffnen wieder - unter Auflagen. Doch wie eine Öffnung des Freibades funktionie­ren könnte, bereitet der Verwaltung noch Kopfzerbre­chen

- VON REGINE PÄTZ

Türkheim Ein Stück Normalität kehrt zurück ins öffentlich­e Leben der Marktgemei­nde Türkheim, wenn auch unter Auflagen: Ab kommenden Freitag, 8. Mai, ist der Schlosspar­k wieder für Besucher geöffnet. Zudem können ab Montag, 11. Mai, diverse kommunale Anliegen wieder persönlich im Rathaus erledigt werden. Darauf wies Bürgermeis­ter Christian Kähler im Rahmen der jüngsten Marktgemei­nderatssit­zung am vergangene­n Donnerstag hin.

Dennoch bittet die Verwaltung, diese Besuche auf ein Mindestmaß zu reduzieren und nur persönlich zu erscheinen, wenn es dringend notwendig ist, „etwa wenn Ausweispap­iere abgeholt werden müssen“, so Kähler. Zudem bitte er darum, den Anweisunge­n diverser Aushänge sowohl am Schlosspar­k als auch an der Rathaustür Folge zu leisten.

Nicht ganz so einfach gestalte sich dagegen eine mögliche Öffnung des

Freibades, geplant für Ende Juni/ Anfang Juli. Das gab Kähler offen zu. Zwar sehe sich der Rathausche­f schon allein aus privaten Gründen einer Inbetriebn­ahme dieses Jahr verpflicht­et, „da ich richtig Ärger mit meiner Familie bekommen würde, bliebe das Freibad heuer zu.“Jedoch wissen er und die Verwaltung noch nicht, ob alle dafür notwendige­n Auflagen überhaupt erfüllt werden können.

Welche Anzahl an Badegästen auf wie viel Liegefläch­e erlaubt wären, wieviel Besucher gleichzeit­ig im Wasser sein dürften, sei nicht so ohne Weiteres festzulege­n, sagte Kähler. „Wir wollen das Freibad sehr gerne öffnen“, sagte er. Allerdings gefalle ihm die Vorstellun­g überhaupt nicht, vielleicht hoffnungsv­oll wartende Badegäste vor dem Eingang abweisen zu müssen, weil die Höchstzahl an Besuchern bereits erreicht sei.

Dem sei es auch geschuldet, dass die Gemeinde den Kartenverk­auf noch nicht gestartet habe. Das mit dem Erwerb auch Gäste aus Mindelheim oder Bad Wörishofen Zutritt hätten, mache die Gestaltung ebenfalls nicht leichter. Nur Türkheimer­n Einlass zu gewähren, könne nicht die Lösung sein. Was also tun?

Die Entscheidu­ng, ob und wann geöffnet, ob es Saisonkart­en oder nur Tagesticke­ts geben wird, was dann wiederum deutlich mehr Kontakt mit dem Bäderperso­nal nach sich zöge, ist also noch nicht endgültig gefallen. Eine mögliche Saisonlauf­zeit jedoch schon, wie Kähler verriet. „Aufgrund geplanter Sanierungs­maßnahmen können wir das Freibad nicht über den September hinaus geöffnet lassen“, sagte er und erteilte den Bitten mancher Räte nach einer Laufzeitve­rlängerung damit einen Korb.

Eine mögliche Wiederaufn­ahme des Betriebs der örtlichen Musikschul­e wird im Rahmen der Gemeindera­tssitzung am Donnerstag, 28. Mai, diskutiert, erklärte VGKämmerer Claus-Dieter Hiemer. Auch da herrsche vorsichtig­er Optimismus. Die Beiträge dafür, das zweite Quartal betreffend, werden deshalb abgerechne­t, sagte er.

Einen kurzen Einblick ins „Innere“der Marktgemei­nde respektive wie sich das Coronaviru­s dort bemerkbar macht, gab es vom Kämmerer ebenfalls an diesem Abend. Tatsächlic­h werden der Marktgemei­nde knapp 560.000 Euro der zu erwartende­n Gewerbeste­uereinnahm­en verloren gehen, erklärte er. Insgesamt 23 Herabsetzu­ngsanträge lägen dem Kämmerer vor. „Das wird noch nicht das Ende der Fahnenstan­ge sein“, vermutet Hiemer. Noch ohne Sorge könne er dagegen auf die Liquidität­slage Türkheims blicken, sei man da noch „weit entfernt von einer nötigen Kreditaufn­ahme“.

Kämmerer rechnet mit 560.000 Euro weniger Gewerbeste­uereinnahm­en

 ?? Foto: Sabine Schaa-Schilbach ?? Geplant war, das beliebte Türkheimer Freibad Ende Juni/Anfang Juli zu eröffnen. Derzeit wird überlegt, wie die organisato­rischen Vorgaben durch die Corona-Krise umgesetzt werden können und ob es Saisonkart­en oder nur Tagesticke­ts gibt.
Foto: Sabine Schaa-Schilbach Geplant war, das beliebte Türkheimer Freibad Ende Juni/Anfang Juli zu eröffnen. Derzeit wird überlegt, wie die organisato­rischen Vorgaben durch die Corona-Krise umgesetzt werden können und ob es Saisonkart­en oder nur Tagesticke­ts gibt.

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