Tödliches Oberammergau
Ein Krimi rund um die Passionsspiele
Am 16. Mai wäre es wieder soweit gewesen, doch wegen Corona sind die Passionsspiele Oberammergau in diesem Jahr abgesagt. Davon konnte Monika Pfundmeier nichts ahnen, als sie ihren Krimi „Kreizkruzefix“schrieb, der die Proben zu den Passionsspielen 2020 als Hintergrund setzt. Aber auch ohne reale Passionsspiele hat Oberammergau eine Geschichte zu bieten. Die Geschichte beginnt am Anfang der Woche, die mit der Passionsspiel-Premiere enden soll. In einem ehemaligen Bauernhof am Rande des Ortes werden zwei Leichen gefunden. Das Ehepaar, das aus dem Hof eine GinDestillerie gemacht hatte und hochfliegende Pläne verfolgte, ist brutal ermordet worden. Mitten drin im Geschehen ist Theresa Hack. Sie hat die Leichen gefunden, hatte geschäftliche Beziehungen zu den Toten und schon von daher ein persönliches Interesse daran, dass der Täter gefunden wird.
Die Ortspolizei ermittelt eifrig, wenn auch nicht immer kompetent, aber die unkonventionelle Theresa findet Mittel und Wege in einem Umfeld aus traditionellem Schauspiel, Social Media und Wirtschaftsinteressen. Neben der Kriminalhandlung findet „Kreizkruzefix“wiederholt Platz, den Konflikt zwischen Tradition und Modernisierung zu thematisieren. Das wirft ein interessantes Licht auf das Leben der Menschen in Oberammergau und die Passionsspiele – was der Krimispannung aber nicht immer zuträglich ist. Axel Knönagel, dpa
Servus, 316 S., 14 ¤