Endlich wieder raus!
Corona II Felix Förster freut sich nach 18 Tagen Quarantäne über den ersten Spaziergang
Bad Wörishofen Die Freude ist groß, als Felix Förster nach 18 Tagen Quarantäne zum ersten Mal wieder richtig raus darf: „Für mich war es ein Riesen-Highlight, spazierengehen zu können“, erinert sich der 21-Jährige. Die Erkrankung mit dem Coronavirus hat einiges verändert. „Es hat mir gezeigt, auf welche Leute man sich verlassen kann“, sagt der BOS-Schüler aus Bad Wörishofen. Bei manchen habe es ihn überrascht, dass sie sich gemeldet und ihm Hilfe angeboten haben, bei anderen wiederum habe er sich gewundert, dass sie gar keinen Kontakt suchten.
„Wo hast du dir das eingefangen?“war eine Frage, die er häufig zu hören bekam. Förster war bereits Anfang März erkrankt, als es deutschlandweit gerade einmal ein paar Tausend bestätigte Fälle gab. Ob er sich das Virus irgendwo in Deutschland geholt hatte oder ob seine Eltern, die drei Wochen zuvor aus Südtirol zurückgekommen waren, es möglicherweise mitgebracht hatten, ist eine Frage, die sich heute nicht mehr beantworten lässt.
„Nicht schwerwiegender als eine Grippe, aber was ganz Eigenes“sei die Corona-Infektion bei ihm gewesen, berichtet der 21-Jährige. Er habe unter Halsschmerzen, Husten und einmal unter heftigen Kopfschmerzen gelitten und sich schlapp gefühlt. Am außergewöhnlichsten war der Geschmacksverlust. „Kaffee hatte einen komischen säuerlichen Geschmack, ungenießbar“, erinnert er sich. Auch der Döner, den er sich nach Hause liefern ließ, schmeckte fad.
Zwar konnte sich Förster während der Quarantäne auch mal auf die Terrasse setzen, aber „Spaß gemacht hat das auf keinen Fall“– zumal ihn gerade anfangs die Sorge beschlich, wen er womöglich noch mit dem Virus angesteckt haben könnte. Auch sein Kumpel Hai Son Le wurde positiv getestet.
Er findet es gut, dass man in Deutschland das Recht hat, zu protestieren, sagt Förster über die aktuellen Demos. Allerdings sollte man sich dabei trotzdem an die Regeln halten – aus Rücksicht: „Man kann es sehr schnell bekommen und es kann jeden treffen.“