Maske als Mode-Accessoire?
Masken als Modeaccessoire? Gab es schon vor Corona, zumindest auf den Laufstegen. Gucci zum Beispiel hatte sich besonders feine ausgedacht, superdünner Chiffon, trug unter anderem die Sängerin Billie Eilish im Januar bei den Grammys, und man dachte sich: Hej, irre, cool, aber nö, braucht man nicht. Und nun? Stürzt sich plötzlich die gesamte Modeindustrie aufs kleine Stückchen Stoff, wird Hahnentritt-Kostüm mit HahnentrittMundschutz kombiniert, Punkte mit Punkten, Streifen mit Streifen, prangen Muster, Sprüche und Logos in den Gesichtern, gibt es das Ganze auch als Trachtenvariante, einige mit Schnurrbart und auch solche etwas gruseligen mit aufgedrucktem lächelnden Mund. Die will man schon mal gar nicht, überhaupt gar keine, auf der irgendetwas steht, aber auch keine besonders schöne! Und die von Gucci ohnehin immer noch nicht, weil so ein dünner
Chiffon ja noch nicht einmal etwas bringt, die Viren ungehindert sich durch kleine Glitzersteinchen ihren Weg bahnen. Die Schutzfunktion ist ja aber der einzige Grund, weshalb man sich den Mundschutz überzieht. Die Frage aber nun natürlich: Warum? Warum aus dem Übel nicht das Beste machen, sich die hippe Maskensammlung zulegen und die Umwelt beeindrucken, indem man beispielsweise ganz selbstverständlich Leopardenprint auf dem Mund mit lässigem Nadelstreifen kombiniert? Weil eine Maske eine Maske eine Maske ist. Weil ihre Schönheit im Nutzen liegt. Je schlichter, umso besser daher. Weil man die Dinger sobald wie möglich wieder loswerden möchte. Und weil die Vorstellung ganz fürchterlich ist, dass sich der Trend zur Maske verselbstständigt, die Menschen sich an die Stofffetzen gewöhnen, sie am Ende sogar lieb gewinnen. Nö, das aber braucht man wirklich nicht!