Mindelheimer Zeitung

Im Vergleich bedenklich

-

Zu „Zehntausen­de demonstrie­ren gegen Rassismus“(Seite 1) vom 8. Juni:

Auf die Straße zu gehen für ein löbliches Ziel, ist immer eine gute Sache. Auch in Zeiten von Corona sollte es den Bürgern immer möglich sein, für das Gute und für das Recht zu demonstrie­ren. Allerdings macht es scheinbar einen Unterschie­d, für was man gerade auf die Straße geht. Bei den Demos für die Grundrecht­e und gegen den Lockdown war die erlaubte Teilnehmer­zahl stark eingeschrä­nkt, die Polizeiprä­senz war gefühlt größer als die Demonstran­ten und der Shitstorm wegen angebliche­m Leichtsinn und Gefährdung des Lebens anderer war immens. Das alles gilt scheinbar für die Demos gegen Rassismus nicht. Vermutlich sind jetzt genau die Leute auf der Straße, die vorher die anderen Demonstran­ten als Spinner, Gefährder und wer weiß was betitelt haben – frei nach dem Motto: Was interessie­rt mich meine Kritik von gestern? Und die Polizei schaut dabei zu. Denn es könnte ja jemand zu Schaden kommen, der nicht weiß oder kein Deutscher ist. Und das wäre gerade jetzt fatal …

Christian Mörwald, Ecknach

Newspapers in German

Newspapers from Germany