Mindelheimer Zeitung

Porträt Oli P. ist wieder da

In den 90ern eroberte der Soap-Star Charts und Mädchenher­zen. Nun feiert Oliver Petszokat sein Serien-Comeback – mit Perücke

- RTL-Serie Tanja Ferrari

Selbst viele seiner treusten Fans würden ihn in seiner neuen Rolle als Internist mit Perücke in der „Die Nachtschwe­stern“auf den ersten Blick kaum erkennen. „Ist das nicht der Oli?“, wird manch ein Zuschauer rätseln. Dabei hat dieser Oli P., bürgerlich Oliver Petszokat, seine Wandelbark­eit in den vergangene­n Jahren immer wieder unter Beweis gestellt: Sänger, Schauspiel­er, Mädchensch­warm, Moderator und Betreiber eines Bio-Hundeladen­s – in seinem Leben hat sich viel getan.

Als Draufgänge­r feierte der inzwischen 41-Jährige vor 24 Jahren sein Fernsehdeb­üt. Mit der Rolle als Ricky Marquart in der Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“(GZSZ) nimmt seine Karriere Anfang der 90er Fahrt auf. Die mediale Aufmerksam­keit nutzte Oli P. auch für seine Musik. Schon vor seiner Zeit bei „GZSZ“hatte er eigene Singles veröffentl­icht. Der große Durchbruch gelang ihm allerdings erst mit einer Cover-Version des Grönemeyer-Hits „Flugzeuge im Bauch“zu Beginn der Jahrtausen­dwende. Sieben Wochen auf Platz eins der deutschen Charts, blieb es nicht sein einziges erfolgreic­hes Cover. Auch mit seiner Version von „So bist du“, ursprüngli­ch von Peter Maffay, landete er einen Hit.

Dann wurde es lange Zeit ruhiger. In unregelmäß­igen Abständen machte Oli P. als Moderator und Schauspiel­er auf sich aufmerksam. In der Castingsho­w „Die Deutsche Stimme“war er JuryMitgli­ed, außerdem moderierte er neben zwei Staffeln „Big Brother“auch das „Familien-Duell“bei RTL und ist seit Anfang des Jahres Co-Moderator der WDRSendung „Tiere suchen ein Zuhause“. Seine Fans sind ihm treu geblieben. Als im vergangene­n Jahr sein neues Album erschien, schrieb OliP. sechs Stunden lang Autogramme und stellte damit einen Weltrekord auf. Auch ein Faible für den Sport hat er inzwischen entwickelt. Durch eiserne Disziplin hat er 20 Kilo abgenommen, ernährt sich vegan. Das Schwierigs­te daran sei es, Süßigkeite­n zu meiden. Zurück ins Abendprogr­amm schafft er es nun mit der Hauptrolle in der zweiten Staffel der Krankenhau­sserie „Nachtschwe­stern“. Über seinen neuen

Job verrät er: „Ich fand die Szenen sehr, sehr lustig, weil man dazu auch eine gehörige Portion Selbstiron­ie mitbringen muss.“

Seinen Ausstieg bei „GZSZ“bereut Oli P. übrigens nicht. Im Gegenteil: „Es war damals eine aktive Entscheidu­ng von mir, mehr Zeit mit meiner Familie zu haben.“Immer wieder schaut er allerdings bis heute in die Serie rein, um Freunde und Kollegen von damals zu sehen. Auf die Frage, ob er sich ein Comeback in der Soap vorstellen könnte, hat er eine klare Antwort: „Ich sage immer, sag niemals nie.“

Am meisten Spaß macht ihm aber nicht das Fernsehen, sondern das Theater. Für längere Zeit in eine Rolle zu schlüpfen, bringe viele Vorteile: „Man kann immer wieder Nuancen ändern und das alles über einen längeren Zeitraum perfektion­ieren.“

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Foto: dpa

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