Ganz schöner Mist: Haftbefehl
Die zehn Jahre, die der Offenbacher Aykut Anhan jetzt als Haftbefehl rappt, haben ihm schon große Worte eingebracht: Dem vor allem sonntags betont gegenwärtigen FAZFeuilleton galt er sogar als bedeutendster deutscher Dichter unserer Zeit. Muss man sich noch wundern, dass der sein sechstes Album „Das weiße Album“nennt? Rap-Großkotz mit Pop-Ironie? So ironisch kann das gar nicht sein, so posenhohl und nach Schema ist die Platte. Immerhin sind die düsteren Sounds ein bisschen besser als Haftis Böser-Bube-Radebrechen. Oh weh, Deutsch-Rap, wo sind starke JetztZeit-Alben wie die Aktuelle von Run the Jewels aus den USA? Wo sind zumindest Text- und SprechFähigkeiten? Im Capital-Bra-TrapSumpf versenkt? ★★✩✩✩