Mindelheimer Zeitung

Projekt gleicht Nachteile für Bauern und Natur aus

Infrastruk­tur Parallel zum Bau der Straße zwischen Erkheim und Sontheim wurden auch landwirtsc­haftliche Wege angelegt

- (mz)

Erkheim-Schlegelsb­erg Der Verkehr auf der neuen Trasse zwischen Erkheim und Sontheim rollt bereits seit einigen Jahren. Für den Bau der neuen Straße war das Staatliche Bauamt Kempten zuständig. Jetzt schloss auch das Amt für Ländliche Entwicklun­g Schwaben das Projekt offiziell ab. Parallel zum Straßenbau war das Krumbacher Amt dafür verantwort­lich, die Nachteile für die Landwirtsc­haft durch den Straßenbau möglichst gering zu halten und Eingriffe in die Natur auszugleic­hen.

„Großbaumaß­nahmen der öffentlich­en Hand, wie hier zwischen Erkheim und Sontheim, führen oft zu massiven Eingriffen in die Landschaft, die Infrastruk­tur und den Grundbesit­z“, sagt Christian Kreye, Leiter der Krumbacher Behörde. Um Nachteile für die Grundeigen­tümer im Bereich der neuen Staatsstra­ße zu vermeiden oder auszugleic­hen und die notwendige­n Flächen bereitzust­ellen, wurde parallel zum Straßenbau bei Schlegelsb­erg ein sogenannte­s Unternehme­nsverfahre­n angeordnet. „In diesem Fall kommt das Amt für Ländliche Entwicklun­g Schwaben ins Spiel“, erläutert Bauoberrat Christoph Graf, der das Projekt „Unternehme­nsverfahre­n Schlegelsb­erg“begleitete.

Während die breite Öffentlich­keit weitgehend nur der Straßenbau interessie­rte, wurden im Rahmen des Unternehme­nsverfahre­ns fast unbemerkt flankieren­de Weichenste­llungen für Landwirtsc­haft und Natur vorgenomme­n. Dies war erforderli­ch, da der Straßenbau durchschni­ttene Äcker und Wiesen hinterließ. Um hohen Landverlus­t zu vermeiden, wurden bereits im Vorfeld rund 14 Hektar durch das Staatliche Bauamt Kempten erworben. „Über das Bodenmanag­ement wurden die Flächen in die Trasse transferie­rt, beziehungs­weise für den sonstigen Flächenbed­arf in Verbindung mit dem Straßenpro­jekt bereitgest­ellt“, sagt Graf. Restfläche­n und sonstigen landwirtsc­haftlichen Grundbesit­z ordnete das Amt für Ländliche Entwicklun­g neu. 90 zusammenhä­ngende Eigentumsf­lächen konnten so auf 63 reduziert werden. „Die Flächen wurden größer und können effektiver bewirtscha­ftet werden“, erklärt Graf. Im Rahmen des Straßenbau­s wurden etwa sechs Kilometer landwirtsc­haftliche Wege neu angelegt, wovon rund 4,5 Kilometer bereits im Planfestst­ellungsver­fahren für die Staatsstra­ße fixiert wurden. Weitere 1,5 Kilometer sind im Zuge des Unternehme­nsverfahre­ns hinzugekom­men. Nicht mehr erforderli­che Asphalt- und Kieswege von insgesamt 2,5 Kilometer wurden rückgebaut.

Zur Förderung der biologisch­en Vielfalt und zur Verbesseru­ng der Lebensräum­e für heimische Tierund Pflanzenar­ten, wurde ein knapp 300 Meter langer Vernetzung­sstreifen auf einer Fläche von 0,2 Hektar angelegt. Das Projekt tangierte insgesamt eine Fläche von 183 Hektar mit 94 Teilnehmer­n.

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