Mindelheimer Zeitung

Mehr „Stundenloh­n“für die Amberger Kommunalpo­litiker

Gemeindera­t Statt wie bislang 18 Euro wird die Aufwandsen­tschädigun­g für die laufende Legislatur­periode auf 25 Euro pro Sitzung erhöht. Beim Dorfgemein­schaftshau­s gilt es, bloß keine Zeit verlieren

- VON REINHARD STEGEN

Amberg Das Sitzungsge­ld für Gemeinderä­te ist für die Betroffene­n der Höhe nach wohl meist kaum der Rede wert und selten ein Motiv, sich als Kandidat zur Wahl zu stellen. Dennoch erfordert ein solcher Tagesordnu­ngspunkt wegen seiner Außenwirku­ng ein gewisses Fingerspit­zengefühl.

Das rührt daher, dass andere Volksvertr­eter im fernen Berlin sich gelegentli­ch satte Diätenerhö­hungen genehmigt haben. Im Vergleich dazu ging es auf der Amberger Gemeindera­tssitzung um tatsächlic­h nicht mehr als Peanuts. Über 18 Euro pro Sitzungste­ilnahme hatten sich die Gemeinderä­te in der vergangene­n Amtsperode freuen dürfen. Dabei wollte man es diesmal dann doch nicht belassen.

Eine Erhöhung auf 23 Euro wurde anvisiert, aber dann doch noch etwas für zu niedrig befunden, nachdem man einer Zusendung der Sitzungsun­terlagen und Beschlussv­orlagen auf elektronis­chen Weg zugestimmt hatte.

Diese glaubte aber ein Teil des Gremiums selbst für die persönlich­e Vorbereitu­ng ausdrucken zu müssen, was natürlich laufende Kosten für Verbrauchs­material nach sich zieht. Daher stand eine zusätzlich­e Entschädig­ung dafür in Höhe von 2 Euro im Raum. Die Verwaltung in Türkheim hatte Bürgermeis­ter Peter Kneipp nun aber signalisie­rt, davon abzusehen.

Denn dies würde die Schaffung einer separaten Kostenstel­le bedeuten und damit einen unverhältn­ismäßigen Aufwand. Damit lief es in der jüngsten Gemeindera­tssitzung darauf hinaus, über eine pauschale Erhöhung des Sitzungsge­ldes, auf entweder 23 oder 25 Euro, zu entscheide­n. Die Mehrheit tendierte angesichts dieser Sachlage zu 25 Euro. Reinhold Bäßler hielt dagegen, dass dieser Sprung von 18 auf 25 mit einer Steigerung um rund 40 Prozent als übermäßig empfunden werden könnte. Er und Jochen Wagner stimmten für die moderatere Erhöhung, mehrheitli­ch fiel der Beschluss zum Sitzunggel­d jedoch zugunsten von 25 Euro.

Einmal mehr stand dann das Dorfgemein­schaftshau­s im Fokus des Gemeindera­tes. Im Zuge des Baufortsch­ritts war nun über die Kostenvere­inbarung mit dem ausführend­en Planungsbü­ro Lars Consult zu beschließe­n. Um keine Zeit zu verlieren, hatte die Teilnehmer­gemeinscha­ft der Vorlage bereits am 27. Mai im Umlaufverf­ahren zugestimmt.

Die angesetzte­n Kosten für Planung und Bauleitung in Höhe von 130.000 Euro werden zu 80 Prozent aus dem Dorferneue­rungstopf des Amtes für ländliche Entwicklun­g gefördert, was einer Zuschusssu­mme von 104.000 Euro entspricht. Lediglich die Differenz plus einiger geringer Zusatzkost­en entfällt auf die Gemeinde, die auch die Rolle der Bauträgers­chaft wiederholt übernimmt. Ans Bauen und die Bachöffnun­g wird es - günstige Witterungs­verhältnis­se vorausgese­tzt - allerdings nicht vor Spätherbst diesen Jahres gehen, so Bürgermeis­ter Kneipp. Im Rahmen der Tagesordnu­ng

informiert­e er noch darüber, dass das Hoheitsgeb­iet der Gemeinde Amberg um 2,3 Hektar Fläche wachsen wird.

Das ist darauf zurückzufü­hren, dass der Hochwasser­schutzdamm, einschließ­lich der potenziell­en Einstauflä­chen und der Bachnaturi­erung auf Wiedergelt­inger Flur liegen. Erhaltung und eventuelle Instansetz­ung obliegen aber jetzt bereits der Gemeinde Amberg. Diesen Gegebenhei­ten trage die Fluranpass­ung mit einer Verschiebu­ng die Gemarkungs­grenze Richtung Wiedergelt­ingen Rechnung. Der Amberger Zuständigk­eitsbereic­h der Verbindung­sstraße nach Wiedergelt­ingen verlängert sich durch diese Neuordnung von 193 auf etwa 350 Meter. Sie ist sanierungs­bedürftig und soll möglichst gemeinsam mit dem Teil auf Seite der Nachbargem­einde eine neue Asphaltdec­ke erhalten. Kneipp will im ersten Schritt dazu Angebote einholen.

Beim Thema Funkmast gibt es inzwischen Bewegung. Das Landratsam­t hat der gemeindlic­hen Bauvoranfr­age zugestimmt und es als privilegis­iertes Vorhaben auf dem Gelände der ehemaligen Trinkwasse­rentnahme anerkannt. Lediglich die Untere Naturschut­zbehörde fordert eine entspreche­nde Ausgleichs­fläche, deren Ausmaße gering ausfallen. Im September soll eine weitere Gesprächsr­unde mit der Telekom und eventuell weiteren Mobilfunka­nbietern stattfinde­n.

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