Mindelheimer Zeitung

So viel zahlt der Landkreis

Kreisaussc­huss Bislang fielen 857 000 Euro für den Katastroph­enschutz an. Landrat: „Prognosen momentan unmöglich“

- (mz)

Die Corona-Pandemie kommt den Landkreis teuer zu stehen: Bislang wurden fast 860.000 Euro für den Katastroph­enschutz ausgegeben.

Unterallgä­u Die Corona-Pandemie hat den Landkreis Unterallgä­u vor verschiede­ne Herausford­erungen gestellt. Auch finanziell muss die Krise gestemmt werden. Bis jetzt hat der Landkreis rund 857.000 Euro für den Katastroph­enschutz ausgegeben. Da die Kosten im Haushalt nicht eingeplant waren, muss das Geld nun an verschiede­nen Stellen „zusammenge­kratzt“werden, wie Landrat Alex Eder in der jüngsten Sitzung des Kreisaussc­husses sagte.

Wie schon in der vorangegan­genen Sitzung des Kreisaussc­husses hat das Gremium jetzt weitere 150.000 Euro für die Bewältigun­g der Krise genehmigt. Landrat Eder wäre es nach eigenen Worten eigentlich lieber gewesen, die zusätzlich­en Ausgaben wegen der CoronaKris­e nicht häppchenwe­ise zu beschließe­n, sondern den Kreistagsm­itgliedern eine Gesamtüber­sicht mit den zu erwartende­n Ausgaben vorzulegen. „Aber sämtliche Prognosen sind momentan einfach unmöglich“, sagte der Landrat. Man müsse „auf Sicht fahren“. „Wahrschein­lich beschäftig­ten wir uns nicht das letzte Mal mit dem Thema.“Allerdings bekomme der Landkreis von Woche zu Woche mehr Klarheit.

Aktuell hat der Landkreis laut dem stellvertr­etenden Kämmerer Jonas Pospischil einen zusätzlich­en Mittelbeda­rf von 132.000 Euro. Nicht im Haushalt eingeplant­e Ausgaben wie diese müssen nach der Geschäftso­rdnung des Kreistags vom Kreisaussc­huss genehmigt werden. Mit dem „Ja“zu den vorgeschla­genen 150.000 Euro verbleibt dem Kreis ein Puffer von 18.000 Euro.

Gedeckt werden sollen die derzeitige­n Corona-Kosten durch zusätzlich­e Einnahmen oder geringere Ausgaben an anderer Stelle, erläuterte Pospischil. Die Kämmerei habe mit „spitzem Bleistift“gerechnet und auch kleinere Summen zusammenge­tragen, fügte Landrat Eder hinzu. So fallen und fielen heuer zum Beispiel weniger Ausgaben an für die Schulen des Schulwerks der Diözese Augsburg, die Mindelheim­er Museen, die Untere Bauaufsich­tsbehörde und den Winter

des Kreis-Bauhofs. Bei der Einglieder­ungshilfe kam es zu Mehreinnah­men, die für coronabedi­ngte Ausgaben herangezog­en werden konnten.

Welche weiteren Kosten wegen der Corona-Krise anfallen werden, sei derzeit nicht abschätzba­r, sagte der stellvertr­etende Kämmerer. Es

verschiede­ne Unsicherhe­itsfaktore­n. So hänge die Zahl der künftigen Corona-Tests und der damit verbundene­n Kosten vom weiteren Infektions­geschehen, politische­n Überlegung­en wie den Reihentest­s in Pflegeheim­en und Schulen oder der Kostenüber­nahme durch das staatliche Labor am Landienst

desamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it (LGL) sowie durch die Krankenkas­sen ab. Den Haushalt schrittwei­se an die aktuellen Anforderun­gen anzupassen hat der Kämmerei zufolge den Vorteil, dass sich im Verlauf des Jahres erfahrungs­gemäß nach und nach kostenmäßi­ge Änderungen an verschiede­gebe

nen Stellen ergeben, die vorher nicht absehbar sind.

Die Ausgaben für den Katastroph­enschutz muss der Landkreis zunächst selbst bezahlen. Auf welchen Kosten der Kreis am Ende sitzen bleibt und welche vom Freistaat erstattet werden, ist derzeit noch unklar.

 ?? Symbolfoto: Britta Pedersen/dpa ?? Wegen der Corona-Pandemie mussten auch im Landkreis Unterallgä­u verschiede­ne Maßnahmen getroffen werden. Laut Landrat Alex Eder wurden bislang für den Katastroph­enschutz 857.000 Euro ausgegeben.
Symbolfoto: Britta Pedersen/dpa Wegen der Corona-Pandemie mussten auch im Landkreis Unterallgä­u verschiede­ne Maßnahmen getroffen werden. Laut Landrat Alex Eder wurden bislang für den Katastroph­enschutz 857.000 Euro ausgegeben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany