Gute Chancen für Jugendliche – trotz Corona-Krise
Statistik Auf jeden jungen Allgäuer kommen rein rechnerisch zwei freie Ausbildungsstellen
Unterallgäu Es gibt auch gute Nachrichten in Zusammenhang mit der Corona-Krise: Die Pandemie scheint auf den Allgäuer Ausbildungsmarkt – zumindest im Moment – nur sehr begrenzte Auswirkungen zu haben Das teilt die Allgäuer Agentur für Arbeit mit: Die Zahlen der Bewerber und der Ausbildungsstellen ist jeweils lediglich etwas niedriger als im Vorjahr. Bis Mai haben sich 3450 Bewerber für eine Ausbildungsstelle an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt. Im selben Zeitraum stellten Unternehmen 5543 Lehrstellen zur Verfügung.
Aus Sicht der Jugendlichen ist die Lage am Ausbildungsmarkt damit gut. Die 1400 Bewerber, die derzeit noch keine Ausbildung oder eine Alternative gefunden haben, können aus gut 2700 unbesetzten Lehrstellen wählen. Rein rechnerisch stehen jedem unversorgten Bewerber knapp zwei unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.
Bereits seit einigen Jahren gibt es aufgrund der demografischen Veränderungen weniger jugendliche Bewerber. Allgäuer Unternehmen halten ihre Ausbildungsbereitschaft trotz Corona und damit einhergehender Unsicherheiten bisher weiter hoch. „Zukunftsorientierte Betriebe wissen, dass der Azubi von heute die Fachkraft von morgen ist“, sagt Maria Amtmann, die Leiterin der Allgäuer Agentur für Arbeit. „Auch nach Corona bleibt der Bedarf an qualifizierten Fachkräften entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.“Ein Mitarbeiter müsse nicht zwingend in Vollzeit ausgebildet werden. Bei einer Reihe junger Menschen lässt es die aktuelle Lebenssituation nicht zu, dass sie eine Berufsausbildung in Vollzeit durchlaufen, weil sie zum Beispiel ein Kind erwarten oder durch die Pflege eines Angehörigen zeitlich gebunden sind. Eine Ausbildung in
Teilzeit kann die Chancen zur Gewinnung von Fachkräften erhöhen.
Bei einer Ausbildung in Teilzeit ist die Gesamtdauer inklusive wöchentlicher Arbeitszeit in Abstimmung zwischen Betrieb, Azubi und zuständiger Kammer zu vereinbaren. Zu beachten ist, dass der Berufsschulunterricht in der Regel mit der Vollzeitausbildung
identisch ist. Damit finanzielle Einschränkungen eine Ausbildung in Teilzeit nicht verhindern, besteht die Möglichkeit einer Unterstützung mit einer Berufsausbildungsbeihilfe. Zusätzliche Infos gibt es im Internet auf der Seite www.arbeitsagentur.de/teilzeitberufsausbildung.