Eisstadion: Baubeginn unter schwierigen Vorzeichen
Sportstätten Derzeit wird der neue Kabinentrakt gebaut. Der ESV Buchloe muss mit der Nutzung aber noch länger warten
Buchloe Sportler haben es in der Corona-Zeit schwer, ihren Interessen nachzugehen: Erst durften sie gar nicht, dann nur individuell und jetzt immerhin in Kleingruppen trainieren. Das gilt natürlich auch für die Spieler des ESV Buchloe. Die machten im Freien Übungen, hatten dabei das Eisstadion vor Augen – aber mussten im Regenschauer schwitzen. Allerdings ist die Halle momentan ohnehin nicht zu benutzen: Mannschaftssport ist dort verboten und außerdem wird gerade ein neuer Kabinentrakt angebaut. „Wir sind aber froh, dass die Bauarbeiten jetzt begonnen haben“, sagt Vereinsvorsitzender Axel Flöring dazu.
Denn die Corona-Pandemie macht den Kommunen zu schaffen: Einnahmen brechen weg und manche Projekte müssen wohl auf Eis gelegt werden. Insofern ist Flöring über den Baubeginn erleichtert. Andererseits haben sowohl der alte Bürgermeister, Josef Schweinberger, als auch sein Nachfolger, Robert Pöschl, keinen Zweifel daran gelassen, dass das Projekt umgesetzt werden soll. Die Entscheidung dazu traf der Stadtrat am 10. Dezember 2019. Für rund 3,7 Millionen Euro soll im ersten Bauabschnitt, der nun begonnen hat, ein neuer Kabinentrakt hinter dem Stadion angebaut werden. Nächstes Jahr soll nach der Saison die bestehende vordere Hauptkabine umgebaut sowie Beleuchtung, Brandschutz, Energie, Kühlung und Lüftung erneuert werden.
Für die gesamten Maßnahmen bekommt die Stadt Buchloe einen Zuschuss vom Bund in Höhe von 1,1 Millionen Euro. Der erste Bauabschnitt hat Anfang Mai 2020 begonnen. Architekt ist Ulrich Förg aus Buchloe, die Planungsleistungen für Heizung/Lüftung/Sanitär und Elektro erbringt das Ingenieurbüro Lutzenberger aus Mindelheim, teilt Pöschl mit. „Es sind zwei zeitlich komplett getrennte Bauabschnitte, die aber Gemeinsamkeiten haben“, erklärt Flöring. Derzeit wird der Kabinentrakt hinter dem Stadion neu hochgezogen: Darin werden die
Kabinen für die Spieler des ESV und die Gäste sowie der Schiedsrichter unterkommen. Dazu wird noch eine Art Tunnel unter der Tribüne gebaut, damit die Aktiven von den Kabinen direkt auf das Eis kommen.
„Nach derzeitigem Stand werden Bauzeiten und Baukosten eingehalten. Der bisherige Bauablauf ist reibungslos. Die Umfassungswände des Erweiterungsbauwerks auf der Südseite wurden bereits fertiggestellt. Aktuell werden die Innenwände erstellt und das Gelände am Rohbau wird profiliert. Die Decke über dem Erdgeschoss wird voraussichtlich in zwei Wochen erstellt. Anschließend beginnen die Arbeiten am Dachstuhl“, berichtet der Bürgermeister.
Doch von dem neuen Anbau und seinen Vorzügen wird der ESV wohl noch nicht in der nächsten Saison profitieren können – obwohl es für die Buchloer nach ihrem Aufstieg in die Bayernliga ein würdiger Einstieg wäre: „Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus ist zum Jahresbeginn 2021 vorgesehen“, erklärt Pöschl. Auch Flöring betont, dass die Nutzung des neuen Traktes so früh noch nicht infrage komme, da zuvor die Infrastruktur des Stadions wie Brandschutz oder Heizung noch saniert werden müsse. Das aber wird definitiv erst 2021, und zwar nach der Saison passieren. „Im Anschluss folgen die Sanierungsarbeiten im Bestand. Baufertigstellung der Gesamtmaßnahmen ist für Mitte des Jahres 2022 vorgesehen“, berichtet Pöschl. Im zweiten Abschnitt werden zudem die Hauptkabinen und die Sanitäranlagen sowie der Eingangsbereich der Halle komplett erneuert. „Das wird wahrscheinlich zur Konsequenz haben, dass wir in der Saison 2021/22 teilweise quasi auf einer Baustelle spielen“, erklärt Flöring.
Dennoch ist Bürgermeister Robert Pöschl von dem Projekt angetan: „Die Baumaßnahmen werden das Buchloer Eisstadion zu einer modernen und attraktiven Sportstätte entwickeln sowie künftig auch für den Freizeitbereich bessere Bedingungen bieten.“
Der Vereinsvorsitzende geht ebenfalls von einem attraktiveren ESV aus: Mit der Gewissheit, dass das Stadion bald modern ist, hofft er auch, dass der ESV als Aufsteiger die erste Saison in der Bayernliga übersteht – zumal auch reizvolle Derbys dabei seien, wenngleich die Zusammensetzung der Liga noch unklar ist.