Verwaltung soll zum Wohle aller Bürger arbeiten
Leserbrief zum Artikel „Der unbeachtete Schwarzbau“vom 27. Juni: „Glückliche Zeiten, als es bei Schwarzbauten im Landkreis nur um eine nicht eingehaltene Farbe der Dacheindeckung ging. Aber gleich ein ganzes Haus?! Und was sagt das Landratsamt dazu? Zunächst wird nur ein Bauantrag nachgefordert, wo doch in diesem sensiblen Gebiet jegliche Bebauung größer als ein Gartenhäuschen mit 24 m² inkl. Terrasse offensichtlich nicht erlaubt ist.
Auch als der Stadtrat und die Presse und damit die Öffentlichkeit davon erfahren, rudert das Landratsamt keineswegs zurück, sondern beruft sich auf ca. 50 (!) entdeckte Schwarzbauten pro Jahr im Unterallgäu!
Dass der Schwarzbau schon vor vier Jahren von einem aufmerksamen Bürger an die Behörde gemeldet wurde, sich aber heute niemand mehr erinnern kann? War das nur Schludrigkeit oder wurde bewusst weggeschaut, um sich keine weitere Arbeit aufzuhalsen?
Schön wäre es, wenn unsere Verwaltung ihre Aufgaben zum Wohle aller Bürger erfüllt. Sonst fühlen sich diejenigen, die sich an die Regeln und Vorschriften halten, als die Dummen, weil eine Überschreitung eh nicht geahndet wird.
Zum Glück haben wir als Bürger die Möglichkeit, über Stadtratsmitglieder, die Presse oder Petitionen eine breitere Öffentlichkeit auf Missstände aufmerksam zu machen. Denn unsere Gesetze müssen für alle gelten, unabhängig von Geldbeutel oder Stellung. Alles andere fördert nur die Politikverdrossenheit.“
Stephan Pawelke Mindelheim