Medaillenränge verpasst
Basketball Nördlingen landet beim Pokalfinalturnier auf Rang vier. Im Rahmenprogramm werden die Weichen für die Zukunft gestellt
Nördlingen Im Basketball-begeisterten Nördlingen hätte in „normalen“Zeiten ein sportlicher Höhepunkt wie das Pokalfinalturnier der vier besten deutschen Frauenteams eine vierstellige Besucherzahl in die größte Sporthalle des Landkreises Donau-Ries gelockt. Aber was ist schon normal in diesem Jahr der Corona-Pandemie, vor allem für den Amateur- oder semiprofessionellen Sport, der ums Überleben kämpft?
Nur rund 400 Besucher an den beiden Turniertagen – knapp 800 wären laut Hygienekonzept erlaubt gewesen – waren jedenfalls eine Enttäuschung für die gastgebenden Xcyde Angels, die auch sportlich nicht zufrieden sein konnten: Dem trotz einer 81:93-Niederlage überaus attraktiven Halbfinale gegen den bayerischen Rivalen TSV Wasserburg/Inn folgte ein müder Auftritt im Spiel um Platz drei gegen TK Hannover (79:86), sodass man die erhofften Medaillen der Konkurrenz überlassen musste. Immerhin sorgte eine Angels-Akteurin für ein ungewöhnliches Highlight: US-Flügelspielerin Kelly Campbell verwandelte gegen Wasserburg acht ihrer zehn Drei-Punkte-Versuche und wurde bei Siegerehrung als beste Turnierspielerin ausgezeichnet.
Im Rahmen des Turniers tagte das Präsidium des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) im Ries und verständigte sich mit der Damenbasketball-Bundesliga (DBBL) auf eine „Agenda 2030“. Schwerpunkte des gemeinsamen Zukunftsprogramms sind die Verbesserung im internationalen Ranking, die Professionalisierung der Frauen-Bundesliga sowie die Zielsetzung, deutsche Spielerinnen als festen Bestandteil in den DBBL-Klubs zu etablieren. Dass gerade bei letzterem Punkt reichlich Handlungsbedarf besteht, bewies der Kader des aktuellen deutschen Meisters Keltern, in dem ausschließlich ausländische Akteurinnen stehen. „Ich glaube, dass wir den Damenbasketball in Deutschland auch zukünftig nur gemeinsam voranbringen können. Der DBB unterstützt die DBBL bei der Professionalisierung sehr gerne, denn letztlich profitieren beide Partner davon“, erklärte DBB-Präsident Ingo Weiss zu der Vereinbarung.
Das Endspiel entschieden die Rutronik Stars Keltern gegen den TSV Wasserburg nach einer spannenden Partie mit 76:68 (35:36) für sich.