Erschossen auf offener Straße
Kriminalität In Nürnberg fallen Schüsse. Eine Frau und ein Taxifahrer sind tot. Der Ehemann der Frau lässt sich am Tatort festnehmen. Aber für die Polizei sind noch viele Fragen offen
Nürnberg Auf offener Straße sind am Samstag in Nürnberg eine 63-jährige Frau und ein 62-jähriger Taxifahrer erschossen worden. Tatverdächtig ist der getrennt lebende 66-jährige Ehemann der Frau. Wie die Polizei mitteilte, ließ er sich unweit des Tatorts widerstandslos festnehmen. Der Mann sollte am Sonntag wegen zweifachen Mordes dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Laut Polizei deuten „die Gesamtumstände und die Aussage von Zeugen auf eine Beziehungstat hin“.
Am Samstag gegen 10.45 Uhr sei die Polizei von Zeugen alarmiert worden, dass im Nürnberger Stadtteil Gebersdorf Schüsse gefallen seien, sagte Polizeisprecherin Janine Mendel. „Eine Frau lag auf offener Straße. In unmittelbarer Nähe stand ein Taxi, darin war ein getöteter Mann.“Die erste Polizeistreife vor Ort habe den Verdächtigen festgenommen, der nicht geflüchtet sei und keinen Widerstand geleistet habe. Eine Schusswaffe sei in Tatortnähe gefunden worden. Woher sie komme, sei noch Gegenstand der Ermittlungen, so die Polizeisprecherin.
Die Frau habe in der Nähe des Tatorts gelebt, der Taxifahrer nicht. In welcher Beziehung er zu der Frau oder ihrem Ehemann gestanden habe, ob er ein Bekannter war oder nur als Taxifahrer gerufen wurde – dazu müssten weiterführende Ermittlungen angestellt werden. Ob der Bluttat ein Streit vorangegangen sei, sei ebenfalls noch zu klären. Nach Angaben der Polizei waren Angehörige der toten Frau zum Tatort geeilt. Ein Kriseninterventionsteam und ein Seelsorger hätten sie dann betreut.
Nachdem die Schüsse gefallen waren, war auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei kurzzeitig im Einsatz. Es konnte aber bald wieder abrücken. Die Straßen rund um den Tatort wurden abgesperrt, Mordkommission und Spurensicherung waren weiterhin vor Ort.
Ob und wie sich der Tatverdächtige zur Sache äußert, ob er geständig ist, teilte die Polizeisprecherin vor der richterlichen Anhörung nicht mit. Am Sonntag war nur klar:
Die Staatsanwaltschaft habe Haftantrag wegen zweifachen Mordes gestellt. Die weiteren Ermittlungen führe die Mordkommission der Nürnberger Kriminalpolizei in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft.