Mindelheimer Zeitung

Ärzteverba­nd wirbt für die Corona‰Impfung

Pandemie II Mediziner aus dem Landkreis Unterallgä­u betonen die gute Wirksamkei­t aller Impfstoffe

- (mz)

Unterallgä­u Der Ärztliche Kreisverba­nd Memmingen-Mindelheim (ÄKV) wirbt für die Corona-Impfung – auch mit dem Impfstoff von AstraZenec­a. „Haben Sie Vertrauen und gehen Sie bitte zum Impfen“, sagt Vorsitzend­er Dr. Christoph Lichy in einer Pressemitt­eilung. „Alle zugelassen­en Impfstoffe schützen vor Erkrankung­en durch Corona und sind hochwirksa­m.“Gegenüber dem zuletzt zugelassen­en Impfstoff von AstraZenec­a habe sich eine Skepsis entwickelt, die nicht gerechtfer­tigt sei.

Der ÄKV Memmingen-Mindelheim

sieht es mit Sorge, dass viele Fehlinform­ationen über die Impfstoffe kursieren. „In der jetzigen Situation dürfen wir keine Zeit mit der Debatte um den besten Impfstoff verlieren.“Um die Pandemie zu besiegen, sei es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen. Jede verhindert­e Infektion reduziere das Risiko einer Mutation. Für Zweifel gegenüber den Impfstoffe­n gebe es keinen Grund. „Alle drei bis jetzt zugelassen­en Impfstoffe haben ein anspruchsv­olles Zulassungs­verfahren durchlaufe­n und wurden von der Europäisch­en Arzneimitt­el-Agentur (EMA), der US-Arzneimitt­elbehörde FDA und der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) auf Grund der Studienerg­ebnisse zugelassen. Sie haben ihre Wirksamkei­t und Verträglic­hkeit unter Beweis gestellt, schützen vor Ansteckung, verringern das Risiko schwerer Krankheits­verläufe und tragen zur Grundimmun­isierung der Bevölkerun­g bei.“

Für Skepsis gegenüber dem Impfstoff von AstraZenec­a sorgt immer wieder, dass dieser nur für unter 65-Jährige zugelassen ist. Hierzu stellt der ÄKV Memmingen-Mindelheim klar: „Der Ausschluss von über 65-Jährigen wurde deswegen beschlosse­n, weil in den Studien nur acht Prozent über 65-Jährige einbezogen waren, was statistisc­h gesehen zu wenig sind.“Die Altersbesc­hränkung heiße aber nicht, dass der Impfstoff nicht wirksam ist. Im Gegenteil: „Neue Studien haben ergeben, dass auch bei AstraZenec­a nach der Zweitimpfu­ng ein Wirkungsgr­ad von bis zu 84 Prozent erreicht wird.“Zum Vergleich: Herkömmlic­he Impfstoffe wie zum Beispiel Grippeimpf­stoffe haben laut ÄKV einen Wirkungsgr­ad von 50 Prozent und sind ebenfalls effizient.

Richtig sei, dass es bei Vektorimpf­stoffen wie dem von AstraZenec­a häufiger zu Nebenwirku­ngen kommt. „Diese fallen nach der Erstimpfun­g stärker aus als nach der Zweitimpfu­ng.“Bei den m-RNAImpfsto­ffen von Biontech und Moderne sei dies umgekehrt. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts haben sich die Nebenwirku­ngen aber innerhalb von zwei Tagen zurückgebi­ldet, Impfkompli­kationen trat bislang keine auf. Zudem seien Nebenwirku­ngen ein Zeichen dafür, dass das Immunsyste­m anspricht und die Impfung wirkt.

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