Ansturm auf TourismusHighlights hat schon begonnen
Osterfeiertage Polizei und betroffene Gebiete rechnen mit Verhältnissen ähnlich wie im vergangenen Frühsommer. Allein am Hopfensee wurden in der Nacht zum Mittwoch 25 Wohnmobile beanstandet
Kempten Mit einem starken Ansturm auf Berge und Seen im Allgäu rechnen die Gemeinden, Landkreise und die Polizei an den Osterfeiertagen. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West hat angekündigt, an den touristischen Hotspots verstärkt Verstöße gegen Umweltvorschriften zu überwachen. Dazu zählt beispielsweise das wilde Parken im Grünen, vor allem in Landschaftsund Naturschutzgebieten. Wer dort unberechtigt campt oder mit seinem Wohnmobil steht, muss mit mehreren hundert Euro Bußgeld rechnen. Sanktioniert werden derartige Verstöße von den jeweiligen Landratsämtern.
Eigentlich habe der Ansturm schon begonnen, sagt der Füssener
Polizeichef Edmund Martin, der sich am gestrigen Nachmittag nahe Rieden am Forggensee ein Bild von der Lage machte. Viele Wanderer und Radfahrer sind bei diesem sonnigen Wetter unterwegs, auf den Parkplätzen stehen etliche Wohnmobile und Campingbusse. Allein in der Nacht zum Mittwoch fallen am Hopfensee 25 Wohnmobile auf. Sie stehen auf Parkplätzen, die nachts nicht benutzt werden dürfen.
In einer Erklärung haben sich Polizei, Landratsämter und betroffene Gemeinden an die Öffentlichkeit gewandt. Der Tonfall ist versöhnlich: „Wir bitten sowohl die Ausflügler als auch die Anwohner, gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen“, sagt Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner, Chefin des Präsidiums Schwaben Süd/West. Ab 2. April erhalten die betroffenen Polizeiinspektionen personelle Verstärkung, unter anderem durch Bereitschaftspolizisten. Auch die MotorradKontrollgruppe wird bei gutem Zweirad-Wetter zum Osterwochenende den Betrieb wieder aufnehmen. Die verstärkten Kontrollen sind nicht auf Ostern beschränkt. Vermutlich werde es auch an den folgenden Wochenenden zu einem Besucheransturm kommen, sagt Polizeisprecher Dominic Geißler.
Rechtzeitig vor dem Osterwochenende ist der überarbeitete bayernweite „Ausflugsticker“unter ausflugsticker.bayern.de gestartet. Rund die Hälfte aller Einträge im Freistaat kommt aus dem Tourismusverbandsgebiet Allgäu/Bayerisch-Schwaben. Beispielsweise können sich damit Tagesgäste schon vor dem Beginn oder während der Fahrt darüber informieren, ob am Zielort noch Parkplätze frei sind oder wie stark der Betrieb an Sehenswürdigkeiten ist.
Auch in den Bergen wird an Ostern einiges los sein. „Soweit das Wetter passt“, sagt Alpinexperte Matthias Hill von der Alpenvereinssektion Allgäu-Immenstadt. Da das Lechtal in Tirol und das Tannheimer Tal quasi nicht erreichbar sind, würden sich viele Bergsportler – wie bereits in den vergangenen Tagen – in den Allgäuer Alpen aufhalten. Hill sagt aber auch: „In höheren Lagen liegt noch viel mehr Schnee, als viele glauben.“Beispielsweise liegen derzeit auf dem Nebelhorn immer noch über zwei Meter Schnee, auf dem Fellhorn 1,20 und auf dem Tegelberg ein Meter.