Weniger Ehrfurcht, mehr Mut
Beim BVB wächst der Glaube an ein „Fußball-Wunder“
Dortmund Nach dem unglücklichen 1:2 bei Manchester City vor einer Woche ist der Respekt vor dem scheinbar übermächtigen Gegner zwar noch immer groß, aber geringer geworden. Die Hoffnung auf das erste Halbfinale der Champions League seit 2013 erscheint vor dem Rückspiel am Mittwoch (21 Uhr/ Sky) nicht mehr ganz so illusorisch. „Wir gehen mit vollem Vertrauen und dem Glauben in die Partie, dass wir eine Chance haben. Wir sind positiv gestimmt“, kommentierte Mittelfeldspieler Thomas Delaney.
Der späte Siegtreffer des Engländers Phil Foden (90.) brachte die Dortmunder am vergangenen Dienstag zwar um den Lohn, konnte ihnen aber nicht die Zuversicht nehmen. Ein Erfolg könnte dem in der Bundesliga wankenden BVB ein wenig über die bei sieben Punkten Rückstand auf Rang vier wohl verpasste erneute Champions-LeagueQualifikation hinwegtrösten – nicht nur sportlich, sondern auch finanziell. Üppige zwölf Millionen Euro zahlt die Europäische Fußball-Union (Uefa) an jeden der vier Halbfinalisten.
Schon bei einem 1:0 über das Team von Starcoach Pep Guardiola wäre der Coup perfekt, ansonsten muss ein Erfolg mit zwei Toren Unterschied her. Viel dürfte davon abhängen, ob Erling Haaland seine kleinere Torflaute beendet. Der mit zehn Treffern beste ChampionsLeague-Schütze dieser Saison ist seit dem 20. März erfolglos. Als Anschauungsunterricht, wie der Tabellenführer der Premier League um den deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan zu knacken ist, taugen die Bilder vom vergangenen Punktspiel der „Citizens“.
Denn anders als der BVB, dem ein hart erkämpftes 3:2 beim VfB Stuttgart gelang, verpatzte Manchester am vergangenen Wochenende die Generalprobe. Die von Taktikfuchs Marcelo Bielsa gut eingestellten Gäste aus Leeds verteidigten beim 2:1-Erfolg auch in Unterzahl entschlossen und konterten erfolgreich.