Die Ausbildungsmesse gibt es heuer erstmals im Internet
Ausbildung Am Samstag findet die Berufsausbildungsmesse Mindelheim erstmals virtuell statt – als BAM #DIGITAL
Mindelheim Die Corona-Krise hat auch die Schüler hart getroffen: Nicht nur, dass die Wissensvermittlung sie in einem stetigen Wechselspiel aus Homeschooling und Präsenzunterricht vor große Herausforderungen stellt, auch das so wichtige Thema Berufsorientierung droht in Zeiten der Pandemie unterzugehen. Berufsinformationszentren sind geschlossen, Betriebspraktika können kaum oder nur erschwert stattfinden, Berufswahlmessen wurden abgesagt.
Barbara Engel und Iris Rienks vom Arbeitskreis SchuleWirtschaft haben aus der Not eine Tugend gemacht. Nachdem die von ihnen organisierte Berufsausbildungsmesse Mindelheim bereits im vergangenen Jahr pandemiebedingt kurzfristig
Mehr als 80 Firmen und Institutionen sind dabei
ausfallen musste, überließen die beiden für den aktuellen Anlauf nichts dem Zufall. Wenn die Schüler nicht zur Messe kommen können, dann kommt die Messe eben zu den Schülern, waren sie sich einig. Die Idee zur virtuellen Variante war geboren – die Idee zur BAM #DIGITAL.
Erstmals wird die bei Schülerinnen und Schülern ebenso wie bei Eltern und Ausstellern beliebte Veranstaltung, die sich in den vergangenen zwölf Jahren als fester Bestandteil der Berufs- und Studienorientierung etabliert und bewährt hat, damit im Internet stattfinden. Mehr als 80 Unternehmen und Institutionen aus der Region stellen am kommenden Samstag, 17. April, nicht nur rund 180 Ausbildungsberufe und Studiengänge vor, sondern stehen beim Live-Messetag in vielen Fällen auch persönlich Rede und Antwort: Per Chatfunktion können die Jugendlichen direkt mit Personalentscheidern oder gar Auszubildenden ins Gespräch kommen. Ein informativer Stand der Allgäuer Agentur für Arbeit, eine Vortragsbühne mit vielen spannenden Videoclips der Rotarier Mindelheim sowie ein Gewinnspiel, bei dem unter anderem ein iPad ausgelobt ist, runden den Messetag ab. Dass bei einem solchen Großprojekt viele helfende Hände im Einsatz sind, versteht sich von selbst. „Zum Glück hatten wir mit dem Verlag Hans Högel einen
Partner an unserer Seite, der alle technischen Anforderungen hierzu leisten konnte“, betont Barbara Engel. Bei der Umsetzung verdiente sich auch ein Azubi seine Sporen: Jonathan Eder aus Tussenhausen, seit zwei Jahren in der Ausbildung zum Mediengestalter im Verlag, gewann neue Einblicke in seinen Beruf. „Eine spannende Erfahrung“, sagt er.
Neben der Umsetzung der digitalen Messe-Welt galt es etwa, die Referenten vor einem Green Screen zu filmen und die Vorträge zielgruppengerecht aufzubereiten. „Auch bei der Erweiterung des Messemagazins um virtuelle Elemente – sogenannte Augmented Reality – konnte ich neue Einblicke sammeln, die mir in meinem künftigen Berufsleben sicherlich weiterhelfen werden“, so der 22-Jährige. Das Magazin wird an Schulen verteilt und liegt heute der Unterallgäu Rundschau bei.
Den meisten Besuchern der BAM #DIGITAL stehen Erlebnisse wie diese noch bevor: Für sie steht bei der Berufsausbildungsmesse auf dem Programm, sich über grundlegende Möglichkeiten nach dem Schulabschluss zu informieren und Kontakte zu knüpfen. Wer übrigens am Messetag selbst keine Zeit hat, hat noch bis einschließlich 23. April Gelegenheit, durch die virtuellen Hallen zu schlendern. Den Zugang findet man kostenlos und ohne lästige Registrierung unter bam-mindelheim.de. Ein Klick, der sich lohnt – gerade zur Corona-Zeit.