Mindelheimer Zeitung

Bitter, aber konsequent

- VON AXEL SCHMIDT redaktion@mindelheim­er‰zeitung.de

Der Bayerische Fußballver­band (BFV) hat während dieser Pandemie-Zeiten vielleicht nicht immer alles richtig gemacht – im Nachhinein betrachtet. Dass der als Lückenbüße­r eingeführt­e Ligapokal sportlich mit einem Aufstiegsr­echt aufgemotzt wurde, dann wieder eingestamp­ft werden musste, war kein Ruhmesblat­t. Die Entscheidu­ng, als einziger der 21 Landesverb­ände, die Saison 2019/20 nicht abzubreche­n, sondern zu verlängern, war jedoch richtig. Sie war von Vor- und Weitsicht geprägt und hätte erfolgreic­h sein können.

Zögerliche Politik, Impfpannen, neue Virusmutan­ten – dafür kann der BFV nichts. Er kann aufgrund der politische­n Vorgaben nur in engen Grenzen gestalten und reagieren. Das hat er nun getan und wird die Saison 2019/21 nun abbrechen. Das ist bitter, aber konsequent. Bis zum 30. Juni sind die noch ausstehend­en Partien flächendec­kend nicht mehr auszuspiel­en. Der sogenannte „Abbruch-Paragraf 93“der Spielordnu­ng samt seiner Quotienten­regel ist dabei noch die fairste Lösung.

Auch wenn sich Vereine, die nun absteigen müssen, nun benachteil­igt fühlen. Wer aber nach drei Vierteln einer Saison auf einem direkten Abstiegspl­atz steht, muss sich eingestehe­n, dass es in dieser Spielzeit sportlich womöglich eben nicht gereicht hat, um die Klasse zu halten. Auf die mögliche Punktausbe­ute in den noch ausstehend­en Spielen zu verweisen, ist nichts als theoretisc­he Hoffnung. Stattdesse­n sollten die Absteiger ihr Schicksal annehmen, den Wiederaufs­tieg planen und sich angesichts der Pandemie darauf besinnen, was der Fußball eigentlich ist: die schönste Nebensache der Welt.

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