Fußball war sein Leben
Es ist in keiner Statistik erfasst, wie vielen Spielern Franz Denkel das kleine Fußball-Einmaleins beigebracht und wie vielen dieser Knirpse er die Fußballschuhe gebunden hat. Fußball war sein Leben. Fast vier Jahrzehnte hatte der Verwaltungsamtmann, der 46 Jahre im Öffentlichen Dienst tätig war, mit allergrößter Geduld die jüngsten Kinder der F-Jugend trainiert. Darüber hinaus war er ein leidenschaftlicher Tischtennisspieler.
Selbst am Tag seiner Hochzeit ließ es sich Franz Denkel nicht nehmen, im feinsten Zwirn auf dem Fußballplatz zu erscheinen, um das Spiel seiner Nachwuchsmannschaft zu verfolgen. Seine Frau Gerti Denkel-Wagner hatte dafür immer Verständnis. Deshalb wunderte sie sich: „Obwohl er ein Fußballer durch und durch war und von früh bis spät auf dem Fußballplatz stand, wollte er nach seinem Schlaganfall überhaupt keinen Fußball mehr sehen.“Sie nahm für ihren gesundheitlich angeschlagenen Mann die Ehrung entgegen, als er 2010 beim TSV Gersthofen zum Sportler des Jahres gekürt wurde. „Er war ein guter Trainer. Aber auch ein noch viel besserer Mensch, Coach, Mentor, Erzieher, ja sogar Vater für jeden kleinen Fußballer“, schrieb ein ehemaliger Schützling in den sozialen Netzwerken, als der langjährige Jugendtrainer des TSV Gersthofen kurz vor Weihnachten im Alter von 74 Jahren verstarb. Franz Denkel war einer von mehreren Toten, die es nach einem Corona-Ausbruch im Gersthofer Paul-Gerhardt-Haus gegeben hatte. Seit einem Schlaganfall vor zehn Jahren hatte der Rentner dort gelebt.